Bugfixes: Apple stoppt angeblich Entwicklung von iOS 18 und macOS 15

Apple-intern soll sich das Dev-Team zunächst um die Softwarequalität kümmern, bevor es mit neuen Features weitergeht, so ein Bericht. Stört das den Zeitplan?

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iOS 17

iOS 17: Das ist schon fertig.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat sich intern dazu entschieden, die Arbeit an den nächsten Betriebssystemen zunächst zu stoppen. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Demnach ist der Zeitplan für iOS 18 und macOS 15, die im kommenden Sommer vorgestellt und im Herbst 2024 erscheinen dürften, nicht gefährdet. Dennoch habe sich das Management entschieden, eine Phase der Qualitäts- und Performance-Verbesserung zu starten, bevor die Entwickler sich mit neuen Funktionen beschäftigen. Wie lange die Phase dauert, blieb zunächst unklar.

Der Entwicklungsstopp soll den Mitarbeitern bereits in der letzten Woche intern mitgeteilt worden sein. Er soll dazu dienen, die Qualitätskontrolle zu verbessern. Dem Unternehmen ist demnach bewusst, dass es in letzter Zeit zu einer Vielzahl von Fehlern in den Betriebssystemen gekommen ist. Apple hatte gleich mehrfach Bugfix-Updates für macOS 14 und iOS 17 nachlegen müssen. Anstatt neue Funktionen im aktuellen Entwicklungsprozess hinzuzufügen, wurden die Ingenieure des Unternehmens laut Bloomberg nun damit beauftragt, Fehler zu beheben und die Leistung der Systeme zu verbessern.

Apple wollte die Meldung nicht kommentieren. Die Ansage scheint aber direkt von ganz oben zu kommen – aus dem Büro von Softwarechef Craig Federighi. Er hatte schon zuvor Features zurückgeschraubt, damit sich seine Teams aufs Bugfixing konzentrieren konnten. 2019 wurde dann ein neues Development-Verfahren eingeführt, bei dem es leichter sein soll, Fehler zu finden, da sich Bugs besser isolieren lassen. Regressions, also unbeabsichtigt nachträglich auftretende Fehler, soll es möglichst nicht mehr geben.

Die ersten internen Versionen von iOS 18 (Codename "Crystal") und macOS 15 (Codename "Glow") sollen im September fertiggestellt worden sein. Dann entschied man sich für den Entwicklungsstopp, der auch watchOS 11 betreffen soll. Zudem sollen die Developer auch die Arbeit an neuen visionOS-Betas eingestellt haben.

Apple bringt jedes Jahr neue Betriebssysteme für alle seine Systeme. Dass der Konzern diesen Takt grundsätzlich durchhält, sorgt nicht nur für Freude. So sehen sich Administratoren und Nutzer jedes Jahr mit neuen Bugs und/oder Inkompatibilitäten konfrontiert, während die neuen Funktionen nicht jeden begeistern. Insbesondere bei macOS gibt es ab und an die Forderung, auf einen Zweijahrestakt zu wechseln. Probleme hat Apple auch mit dem Sammeln von Bugs in seinen Systemen. Zuletzt hatte ein bekannter unabhängiger Entwickler eine Boykott-Kampagne für Apples Bug-Sammelstelle Feedback Assistant gestartet. Der Grund: Apple informiert Einreicher quasi nicht darüber, was mit den gemeldeten Fehlern geschieht.

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(bsc)