Bundesliga-TV: Arena plant Beschwerde in Brüssel

Im Streit um die Verwertung von Live-Übertragungsrechten an der Fußball-Bundesliga werden immer größere Geschütze aufgefahren. Arena, Inhaberin der Pay-TV-Rechte, will nun offenbar die Brüsseler Kartellwächter einschalten.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Im Streit um die Verwertung von Live-Übertragungsrechten an der Fußball-Bundesliga werden immer größere Geschütze aufgefahren. Während der Münchner Pay-TV-Sender Premiere zuletzt angekündigt hatte, Widerspruch gegen die Erteilung einer Sendelizenz an die Arena Sport Rechte und Marketing GmbH einlegen zu wollen, arbeitet Arena (Inhaberin der Fernsehrechte für die kommenden drei Spielzeiten) nach Informationen des Spiegel derzeit an einer Wettbewerbs-Beschwerde, die in Brüssel eingereicht werden soll. Im Mittelpunkt steht dabei die am Freitag besiegelte Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Telekom und Premiere.

Nach Ansicht von Arena entsteht in der Kombination mit dem bislang marktbeherrschenden Bezahlfernsehanbieter Premiere und der Telekom (Inhaberin der Übertragungsrechte via IPTV) ein mächtiges Oligopol, das andere Marktteilnehmer nach Belieben diskriminieren könne. Premiere will seinen Abonnenten ab Sommer über das neue VDSL-Netz der Telekom weiterhin Live-Bilder aus der Bundesliga liefern. Zudem erwägen die neuen Partner, die IPTV-Signale außer über VDSL auch via Kabel und Satellit in die Haushalte zu bringen. Gegenüber der Welt am Sonntag betonte Premiere-Chef Georg Kofler erneut, in der Ausschreibung der Bundesliga-Rechte seien Übertragungen über das Internet-Protokoll via Satellit und Kabel sogar "explizit vorgesehen".

Arena-Geschäftsführer Dejan Jocic erklärte unterdessen gegenüber dem Spiegel, dass man in einem solchen Fall "selbstverständlich juristisch gegen sie vorgehen" werde. Nach Informationen des Focus drohen der Telekom möglicherweise auch medienrechtliche Probleme. Weil die staatsnahe Telekom keinen Rundfunk veranstalten dürfe und unklar sei, ob die Sendelizenz von Premiere reiche, hätten Direktoren der Landesmedienanstalten Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke Unterstützung angeboten. Eine Antwort von Ricke sei bislang aber ausgeblieben. (pmz)