Bundestagswahlwerbung in Social Media: Parteien investierten über 4,7 Millionen

Die Bundesverbände der Grünen und der CDU gaben im Bundestagswahlkampf 2021 am meisten für Wahlwerbung bei Facebook & Co aus, ergab eine Analyse des Spiegel.

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(Bild: Antonio Guillem/Shutterstock.com)

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Die im neu gewählten Bundestag vertretenen Parteien haben in den drei Monaten vor der Bundestagswahl am 26. September etwa 4,7 Millionen Euro für Wahlwerbung auf Facebook, Instagram, Google und Youtube ausgegeben. Dies geht aus einer Analyse der Facebook-Werbebibliothek und des Google-Transparenzberichtes hervor, die der Spiegel vorgenommen hat. Spitzenreiter sind demnach die Grünen, die Werbung für insgesamt rund 1,6 Millionen Euro auf den Social-Media-Plattformen schalteten.

Wie der Spiegel berichtet, umfasst die Auswertung ausschließlich die Werbeanzeigen, die von den Bundesverbänden der Parteien auf Facebook & Co. geschaltet wurden. Nicht berücksichtigt ist Werbung, die Landes- und Kreisverbände in Auftrag gegeben haben. Auch die Werbung der Kandidatinnen und Kandidaten seien nicht berücksichtigt worden.

Der Analyse des Spiegels nach hätten die Grünen auf Facebook und Instagram 694.344 Euro ausgegeben, auf Google und Youtube 908.000 Euro. Die CDU liegt bei Facebook und Instagram mit 691.687 Euro mit den Grünen nahezu gleich auf, bei Google und Youtube sind es 732.600 Euro. Demgegenüber fallen die Investitionen von FDP und SPD deutlich ab: FDP 343.048 Euro bei Facebook/Instagram und 361.300 Euro bei Google/Youtube, SPD 313.663 Euro beziehungsweise 129.500 Euro.

Die AfD legte ihren Schwerpunkt offenbar auf Facebook und Instagram mit 263.658 Euro, auf Google/Youtube investierten sie lediglich 13.850 Euro. Vergleichsweise am wenigsten gaben die Linke (88.795 Euro auf Facebook/Instagram und 55.900 Euro auf Google/Youtube) und die CSU (80.027 Euro / 35.800 Euro) aus.

Auch die Kandidatinnen und Kandidaten selbst sollen Werbeanzeigen geschaltet haben: CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet etwa 59.000 Euro, Christian Lindner (FDP) 38.000 Euro und Annalena Baerbock 32.000 Euro auf Facebook.

Wahlwerbekampagnen auf Social-Media-Plattformen sind bei Parteien beliebt, weil über Targeted Ads die gewünschten Zielgruppen recht genau angesprochen werden können. Potenzielle eigene Wählerinnen und Wähler können beispielsweise so noch kurz vor der Wahl mobilisiert werden.

(olb)