ChatGPT & Co.: Uni in Prag schafft Bachelorarbeiten ab

Überall müssen sich Hochschulen mit generativer KI auseinandersetzen. Bachelorarbeiten ergeben wenig Sinn – weg damit, sagt jetzt eine Universität.

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(Bild: Gorodenkoff/ Shutterstock.com)

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Die Fakultät für Betriebswirtschaft der Wirtschaftsuniversität in Prag hat für neue Studenten die Bachelorarbeiten abgeschafft. Der tschechischen Ausgabe des Magazins Forbes sagte der Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft, Jiří Hnilica: "Im Moment ist es zwar noch wahrscheinlicher, dass ein Student seine Arbeit von einer professionellen Agentur und nicht von KI erledigen lässt."

Das Aufkommen der KI sei für die Universität ein weiterer Anstoß gewesen, das System zu verändern. Sie werde den Abschluss des Bachelorstudiums auf eine praktische Art und Weise konzipieren, die "viel weniger Raum für Plagiate lässt und von der die Studenten viel mehr nützliche Erfahrungen in ihr Leben mitnehmen werden."

Angesichts von Sprachmodellen und anderen KI-Werkzeugen müssen Hochschulen und Schulen überall auf der Welt Wege finden, wie sie mit der Technik umgehen und sie sogar in die Lehre integrieren. Dafür hatte schon kurz nach dem Start von ChatGPT Robert Lepenies, Präsident der Karlshochschule in Karlsruhe, in einem Interview mit der c‘t plädiert.

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Ein Verbot, wie es der US-amerikanische Schulbezirk New York zunächst ausgesprochen hatte, war jedenfalls von vornherein zum Scheitern verurteilt und war wohl nur ein voreiliger Abwehrreflex. Die Schulbehörde ist mittlerweile zurückgerudert. Sie will stattdessen den Schülern den Umgang mit ChatGPT, Google Bard und Co. im Unterricht beibringen.

Wie eine Prüfung in Zeiten von ChatGPT aussehen könnte, hat auch ein Whitepaper der Universität Hohenheim umrissen, das sich als Leitfaden für Dozenten und Studenten versteht. Es ruft Dozenten auf, zu Hausarbeiten eine zusätzliche mündliche Präsentation zu planen. Die Prager Betriebswirtschaftler gehen jetzt also noch einen Schritt weiter und streichen die Arbeit ganz.

(jo)