ChatGPT Enterprise: Firmengeheimnisse der KI ohne schlechtes Gewissen verraten

ChatGPT Enterprise richtet sich an Großunternehmen. Das Abo bietet uneingeschränkten Zugang zu GPT-4, eine Admin-Konsole und Datenschutzverbesserungen.

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(Bild: Ebru-Omer/Shutterstock.com)

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OpenAI hat mit ChatGPT Enterprise ein neues Abo-Modell für sein KI-Sprachmodell vorgestellt. Das Angebot richtet sich explizit an große Unternehmen und Konzerne. Es hebt zum einen alle Zugangsbeschränkungen zu GPT-4 auf, bietet zum anderen aber auch eine neue Admin-Konsole für die Accountverwaltung und Auswertungen. Außerdem verspricht der Anbieter einen verbesserten Datenschutz bei der Nutzung der KI.

Größeren Unternehmen bietet das Abonnement neben dem unbegrenzten Zugriff auf das leistungsstärkste Sprachmodell von OpenAI, ChatGPT mit GPT-4 als Basis, auch eine schnellere Performanz des KI-Tools. So soll die Version, die den Enterprise-Abonnenten zur Verfügung steht, doppelt so schnell arbeiten wie das Standard-Tool. Überdies erlaubt das Abo einen Prompt-Kontext von 32.000 Token. 1000 Token entsprechen laut OpenAI etwa 750 englischen Wörtern.

Für viele Unternehmen dürfte auch der unbegrenzte Zugang zu Advanced Data Analysis, ehemals als ChatGPT-Plug-in Code Interpreter bekannt, interessant sein. Das Tool ermöglicht ausführliche Datenanalysen mit der OpenAI-KI. Eine neu geschaffene Admin-Konsole soll helfen, den Überblick über die verwendeten Accounts zu behalten. Die Admin-Konsole bietet eine Domänenprüfung, ermöglicht SSO und zeigt Analysedaten zur Nutzung von ChatGPT an.

In Sachen Sicherheit verspricht OpenAI, weder Konversationen noch hochgeladene Geschäftsdaten für das Training zu verwenden. Die Furcht vor abfließenden Firmendaten bremste in vielen Unternehmen den KI-Einsatz bislang. Zudem entspricht das neue Geschäfts-Abo der US-amerikanischen Compliance-Zertifizierung SOC 2 (System and Organization Controls). Die Gespräche mit der KI sind zudem verschlüsselt: mit TLS 1.2+ während der Übertragung und mit AES 256 im Ruhezustand.

Nachliefern will OpenAI laut Ankündigung die Möglichkeit, das Wissen von ChatGPT über Unternehmensdaten durch Verbindungen zu anderen Anwendungen erweitern – ohne zu verraten, was das technisch genau bedeutet. Außerdem möchte das Unternehmen mehr domänenspezifische Erweiterungen in ChatGPT integrieren und auch die Datenanalyse ausbauen. Von einem möglichen Nachtrainieren des Modells mit eigenen Daten, wie es OpenAI kürzlich für GPT-3.5 angekündigt hatte, ist allerdings noch keine Rede.

Über den Preis von ChatGPT Enterprise schweigt sich OpenAI ebenfalls aus. Stattdessen sollen sich interessierte Unternehmen an das Vertriebsteam wenden. Für KMUs ist das neu angekündigte Abo ohnehin nicht gedacht: Ein kleineres ChatGPT Business-Abo mit niedrigeren Einstiegshürden will OpenAI erst in naher Zukunft als Self-Service anbieten.

(jvo)