Chinesischer Elektroautos-Hersteller BYD setzt auf sauberen Nahverkehr
Das schnelle Wachstum des Elektroauto-Marktführers BYD beruhte auch auf großzügigen Subventionen in China. Die wurden jetzt gekürzt, sodass das Unternehmen neue Märkte suchen muss.
- Sascha Mattke
Gekürzte Subventionen für den Kauf von Elektroautos in China machen dem dortigen Marktführer BYD schwer zu schaffen. Nach mehreren Jahren mit zweistelligem Wachstum meldete er für das erste Quartal 2017 einen Rückgang von Umsatz und Gewinn um jeweils rund 30 Prozent. Gegensteuern will das Unternehmen jetzt mit einer globalen Expansion mit Fahrzeugen für den öffentlichen Nahverkehr, wie Technology Review online berichtet.
Die Elektroauto-Produktion in Shenzhen wurde bereits heruntergefahren. In Spitzenzeiten liefen dort 900 Fahrzeuge pro Tag vom Band, derzeit sind es nur noch 500. In Zukunft will BYD deshalb mehr Produkte wie elektrische Busse, Müllwagen und Züge an lokale Regierungen verkaufen. Vor dem Hauptquartier ist eine für 725 Millionen Dollar entwickelte Monorail-Hochbahn zu bewundern, die mit niedrigen Anschaffungskosten überzeugen soll.
Doch die Pläne stoßen auf Skepsis. Laut Alvit Wang, Aktien-Analyst bei JL Warren Capital, gibt es "null" innovative Technik in der Monorail-Bahn von BYD, und der Markt für öffentlichen Personennahverkehr sei bereits gesättigt. Ähnlich äußert sich Jack Perkowski, der frühere CEO von Asimco Technologies: Nur eine begrenzte Zahl von Städten sei an Verkehrsangeboten auf der Grundlage neuer Energiequellen interessiert. BYD werde sich schwer tun, Lokalregierungen zu überzeugen, dass sie 800.000 Dollar für einen Greentech-Bus ausgeben sollen.
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(sma)