Chip-Auftragsfertiger GF bereitet Börsengang vor

Lange wurde darüber spekuliert, nun will der nach TSMC und Samsung weltweit drittgrößte Halbleiter-Auftragsfertiger als "GFS" an die NASDAQ.

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GF Fab 1 in Dresden

(Bild: GF)

Lesezeit: 2 Min.

Der weltweit drittgrößte Chip-Auftragsfertiger GF (früher Globalfoundries) bereitet seinen Börsengang an der NASDAQ vor. Bisher sind allerdings weder der Termin des Initial Public Offering (IPO), noch die Anzahl der Aktien oder deren Preisbereich festgelegt. Der Börsengang war aber schon seit Jahren erwartet worden und dürfte angesichts des globalen Chipmangels sehr aufmerksam beobachtet werden.

GF ist ein US-Unternehmen, das bisher allerdings vollständig im Besitz der Investitionsfirma ATIC ist, die wiederum dem Fonds Mubadala der Regierung des Emirats Abu Dhabi gehört.

Die Wurzeln von GF reichen ins Jahr 2008 zurück: Damals gab AMD bekannt, die eigene Fertigung in "The Foundry Company" auszugliedern, für die ATIC gegründet wurde.

2009 bekam diese Firma den Namen Globalfoundries und begann mit dem Bau der damals riesigen "Fab 4X" (der heutigen Fab 8) in Malta, New York.

2010 schloss Globalfoundries die Übernahme des Auftragsfertigers Chartered Semi aus Singapur ab.

Später übernahm GF mehrere Fabs von IBM, stieß aber manche wieder ab und stoppte die Entwicklung einer eigenen 7-Nanometer-Fertigungstechnik. Letzteres führte zum Streit mit IBM und zu einer Schadenersatzklage über 2,5 Milliarden US-Dollar.

Das aktuelle Logo von GF alias Globalfoundries

(Bild: GF)

Die feinsten Strukturen, die GF bisher fertigen kann, liegen bei 12 Nanometern. Diese Fertigungstechnik nutzt etwa AMD, sie steht bisher ausschließlich in der Fab 8 in Malta zur Verfügung. Die feinsten Strukturen aus Dresden (Fab 1) messen 22 Nanometer auf Silicon-on-Insulator-(SOI-)Wafern (22FDX); GF arbeitet aber auch an 12FDX. GF bietet eine Fülle von derzeit stark nachgefragten Fertigungsverfahren etwa für Automotive- und Hochfrequenz-Chips an.

GF hat Investitionen von über 4 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Kapazität mehrerer Werke angekündigt. Doch im Vergleich zu den gigantischen Beträgen, die TSMC, Samsung und Intel für mehr Fertigungskapazität ausgeben wollen, wirken die GF-Investitionen eher bescheiden. Der Börsengang dürfte daher auch auf die Beschaffung von frischem Geld für höhere Investitionen zielen.

Siehe dazu auch: "Knappe Chips, gewaltige Investitionen" im Audio-Podcast Bit-Rauschen 2021/09:

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(ciw)