Chipmangel: Smartphones als nächste betroffen

Zur Mobilprozessor-Knappheit kommt ein Mangel an Power-Management-Schaltungen und analogen Zusatzchips, mit dem insbesondere Qualcomm zu kämpfen hat.

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(Bild: c't)

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Der weltweite Chipmangel könnte ab April 2021 auch den Smartphone-Markt treffen und so die Verfügbarkeit verschlechtern beziehungsweise für Preissteigerungen sorgen. Insbesondere Qualcomm soll betroffen sein – einer der größten Zulieferer von Smartphone-Prozessoren, aber auch von Zusatzchips wie Analogschaltungen für Radiofrequenzen (RFICs).

Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung interner Quellen. Ein knappes Chipangebot seitens Qualcomm würde sich demnach unter anderem auf Großabnehmer Samsung auswirken, der die Produktion von High-End-Smartphones priorisieren soll. Modelle der Einsteiger- und Mittelklasse könnten in den kommenden Monaten folglich teurer werden.

Anders als in früheren Berichten geschildert, sollen nicht nur Smartphone-Prozessoren knapp sein: Insbesondere Power-Management-Schaltungen, welche die Energiezufuhr zwischen Akku und Smartphone-Prozessor regeln, sind offenbar ebenfalls betroffen. Diese laufen mit älterer Fertigungstechnik vom Band – entsprechende Produktionslinien sind seit Monaten überlastet. Die Auswirkungen zeigen sich seit Ende 2020 etwa bei Grafikkarten, die unter anderem deswegen schlecht verfügbar und überteuert sind.

PMICs, für die Hersteller früher maximal ein paar US-Dollar zahlten, kosten laut Reuters inzwischen mehr als 10 US-Dollar. Firmen nehmen die hohen Preise in Kauf, um sich bestmöglich einzudecken. Qualcomm-Chef Cristiano Amon sagte kürzlich, dass die weltweite Nachfrage das Angebot übersteige. Besserung sei erst ab 2022 zu erwarten.

Der Marktforscher TrendForce berichtet derweil über die Auswirkungen von Samsungs Produktionsausfall in Austin, Texas. Das Unternehmen musste Mitte Februar die Chipfertigung herunterfahren – zunächst aufgrund von Stromausfällen infolge eines Wintereinbruchs, anschließend wegen Wassermangels. Erst Ende März soll die Produktion wieder anlaufen.

Die stillstehende Samsung-Fab soll die weltweite Smartphone-Produktion aller Hersteller zusammengerechnet im zweiten Quartal 2021 um fünf Prozent schmälern. Samsung fertigt in Austin beispielsweise Steuereinheiten für OLED-Displays, sowie Analogschaltungen in großen Mengen. Letztere verkauft Qualcomm etwa zusammen mit 5G-Modems an Smartphone-Hersteller.

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