Cisco ganz im Trend: Massenentlassungen und irgendwas mit KI

Umsatz und Gewinn schwächeln bei Cisco, nun sollen fünf Prozent der Belegschaft gehen. Aber "klarer Nutznießer" des KI-Booms sei man trotzdem.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Cisco

(Bild: thetahoeguy/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Der Netzwerkausrüster Cisco greift nach einem Umsatzrückgang zum Abbau tausender Arbeitsplätze. Die weltweite Belegschaft werde um rund fünf Prozent verkleinert, teilte Cisco nach US-Börsenschluss am Mittwoch mit. Zum Abschluss des vergangenen Geschäftsjahres Ende Juli hatte der US-Konzern knapp 85.000 Mitarbeiter – es dürfte also über 4000 Beschäftigte treffen.

Allein im laufenden Quartal werden die Streichungen Kosten von rund 500 Millionen US-Dollar (466 Millionen Euro) für Abfindungen und andere Ausgaben mit sich bringen. Später dürften noch weitere 300 Millionen hinzukommen. Bereits 2022 hatte Cisco rund 4000 Stellen gestrichen.

Cisco-Chef Chuck Robbins sprach trotzdem von einem soliden zweiten Quartal und starken Kapitalerträgen. Im Ende Januar abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal sank der Umsatz von Cisco im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn ging um fünf Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar zurück. Die Cisco-Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel zeitweise um mehr als fünf Prozent. Die Dividende soll auf 40 US-Cent pro Aktie steigen, drei Prozent mehr als zuvor.

Für das laufende Vierteljahr stellte Cisco einen Umsatz zwischen 12,1 und 12,3 Milliarden Dollar in Aussicht – während Analysten laut Bericht der dpa im Schnitt mit 13,1 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Auch die Ergebnisprognose lag unter den Schätzungen.

Als Wachstumstreiber hob Cisco seine Bereiche Security 973 Millionen Dollar Umsatz (+3 Prozent im Jahresvergleich), Collaboration mit 989 Millionen Dollar Umsatz (ebenfalls +3 Prozent) und Observability mit 188 Millionen Dollar (+16 Prozent) hervor. Der Hauptumsatzbringer bleibt aber das etwas schwächelnde Netzwerkgeschäft mit nicht ganz 7,1 Milliarden Dollar Umsatz, das 12 Prozent zum Vorjahresquartal nachgab.

Insgesamt geht Cisco von einer schleppenden Nachfrage nach seinen Produkten und Diensten in den nächsten drei bis sechs Monaten aus. Details zu allen Zahlen finden sich in der Ankündigung. CEO Robbins sprach laut Bericht von AP in der Telefonkonferenz von einem "höheren Maß an Vorsicht", das die Kunden in der unsicheren wirtschaftlichen Lage walten ließen.

Zugleich habe Robbins die enge Beziehung zwischen Cisco und dem Chiphersteller Nvidia hervorgehoben. Im Zuge des KI-Hypes ist Nvidia zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen. Cisco sei ebenfalls gut positioniert: "Wir sind klare Nutznießer der KI-Einführung", sagte Robbins laut AP-Bericht. Entsprechend waren KI und Machine Learning sowie die enge Kooperation mit Nvidia auch zentrale Themen bei Ciscos kürzlicher Hausmesse Cisco Live. Die 28 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des IT-Sicherheitsanbieters Splunk solle auch noch in diesem Quartal oder Anfang des nächsten Quartals abgeschlossen sein, erklärte Robbins.

(axk)