Cisco gründet Abteilung für Internet-Software

Der Router-Spezialist Cisco will verstärkt ins Software-Business einsteigen, um seine Geschäfte mit der Hardware für die Internet-Infrastruktur zu ergänzen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Router-Spezialist Cisco will verstärkt ins Software-Business einsteigen, um seine Geschäfte mit der Hardware für die Internet-Infrastruktur zu ergänzen und abzusichern. Die Internet Communications Software Group (ICSG) soll alle entsprechenden Aktivitäten des Netzwerk-Konzerns bündeln und Anwendungen für Internet-Anbieter, Application Service Provider und Betreiber von E-Commerce-Seiten liefern. Zum Portfolio der neuen Sparte gehört beispielsweise das so genannte Customer Relationship Management (CRM), das Internet-Dienstleistern besseres Management von Kundenkontakten und -daten ermöglichen soll. Viele Anbieter betrachten dies als Lösung für eines der größten Probleme der E-Commerce-Sites: Kundenloyalität im Web ist so niedrig wie die Entfernung zur nächsten, konkurrierenden Web-Seite kurz ist – ein Mausklick, und der Surfer hat den Anbieter gewechselt.

Die ICSG nennt ihre CRM-Angebote Customer Contact Platform. Darüber hinaus soll die Software-Abteilung von Cisco Anwendungen für das Unified Messaging, die Integration von Sprach-, E-Mail-, Fax- und anderen Kommunikationsdiensten, anbieten. In den Besitz all dieser Software-Pakete ist Cisco, wie bei der Firma fast schon üblich, durch den Aufkauf anderer Anbieter gekommen: Letztes Jahr übernahm der Konzern GeoTel und WebLine, die CRM-Lösungen produzieren; die Unified-Messaging-Anwendung stammt von der ebenfalls aufgekauften Firma Amteva.

Mit der Bildung einer eigenen Abteilung für die Internet-Software will Cisco offensichtlich stärker vom Boom bei der Software für die Internet-Infrastruktur profitieren. Bei der Hardware ist man schließlich schon gut im Geschäft – der Konzern ist Marktführer bei den Internet-Routern. Da bietet es sich an, diese Position auch zum Verkauf von Software zu nutzen, für die Analysten große Umsatzzuwächse erwarten. Unified Messaging wird schon als eine der nächsten "Killer-Anwendungen" für das Internet bezeichnet, die die zunehmende Integration von Sprach- und Datennetzen auf der Hardware-Ebene durch entsprechende Software ergänzt. Und die Sicherstellung von Kundenloyalität durch funktionierendes Customer Relationship Management dürfte für die meisten E-Commerce-Anbieter über Wohl oder Wehe entscheiden. (jk)