Clubhouse will zurück kommen – als Audio Messaging App

Eine App für Sprachnachrichten. Ungefähr damit will Clubhouse, die einst gehypte Podcast-App, wieder an Relevanz gewinnen.

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(Bild: Clubhouse)

Lesezeit: 3 Min.

Es war einmal, da wollten alle zu Clubhouse und suchten händeringend nach einem Invite. Die Zugangsbeschränkung zu der App für Podcasts und virtuelle Gesprächsräume war Teil des Hypes. Der jedoch ließ schnell drastisch nach. Eine satte Datenschutzstrafe später will Clubhouse nun zurückkommen. Und zwar als eine Art Audio-Messenger für Einzel- und Gruppengespräche.

Clubhouse aktualisiert mit dem aktuellen Update den gesamten Look und das Auftreten der App. Plötzlich wird aus dem Typen mit Mikrofon eine winkende, gelbe Hand. Der neue Slogan ist zugleich die Umbenennung von Followern zu Freunden: "friends over followers." Damit will man sich wohl auch von den anderen angesagten Social-Media-Apps abgrenzen, bei denen der Trend deutlich mehr dahingeht, bestimmten Personen und Influencern zu folgen, statt selbst Inhalte zu posten oder mit Freunden zu teilen. Dafür werden inzwischen eher die klassischen Messenger hergenommen, die quasi allesamt Status-Funktionen eingeführt haben – von WhatsApp über Signal bis Telegram.

Clubhouse eifert jedoch nicht diesen Bild- und Video-Storys nach, sondern nutzt Audio. Wahlweise kann man das, was die eigenen Freunde in der App an Sprachnachrichten verfassen, nacheinander abhören oder man tritt einem Raum bei, in dem es um ein bestimmtes Thema geht. Diese entsprechen also noch den ursprünglichen Räumen, in denen bei Clubhouse in Echtzeit gequatscht wurde und wird. Der Unterschied: Nun kann man zusätzlich asynchron Nachrichten absetzen und diese eben auch nachträglich abhören.

Solche Nachrichten landen in Chats. Diese Audio-Gruppen können wahlweise nur für Freunde oder für Freunde von Freunden freigegeben werden. "Das sorgt für einen netten Dinner oder Hausparty-Vibe", schreibt Clubhouse. Möglichkeiten für private Gespräche gebe es ausreichend, die neue Funktion sei eher dafür gedacht, dass Menschen wie in einem Café oder einer Kneipe auf neue Leute stoßen.

Laut Clubhouse sind Sprachnachrichten super beliebt. Sie seien schneller als ein Chat, man müsse nun endlich nicht mehr tippen. Einer nicht repräsentativen mini-Umfrage in unserer Redaktion zufolge steigt die Beliebtheit von Sprachnachrichten mit absteigendem Alter tatsächlich deutlich an.

Zuletzt hatte Clubhouse mehr als die Hälfte der Mitarbeiter entlassen müssen. Wie viele Menschen das genau betraf, ist unbekannt. In einer bekannt gewordenen Mail hieß es, man wolle effektiver arbeiten, es sei nötig, den Dienst umzubauen. Nach der Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown sei es für die Menschen schwieriger, Zeit in online-Gesprächen zu verbringen. Zuvor hatte Clubhouse eine erhebliche Datenschutzstrafe in Italien zahlen müssen, auch in Deutschland und der EU gab es Gespräche mit den Betreibern und Datenschutzbehörden.

(emw)