DE-CIX: Datenrekord parallel zum Fußball-WM-Halbfinale
Der Internetknoten DE-CIX Frankfurt am Main hat am 14. Dezember 2022 so viele Daten transportiert wie nie zuvor – erstmals waren es mehr als 14 Tbit/s.
(Bild: asharkyu/Shutterstock.com)
Die Deutsche Commercial Internet Exchange (DE-CIX) registrierte am Abend des 14. Dezembers 2022 gegen 21:00 Uhr einen neuen Datenrekord in Frankfurt am Main. Ziemlich genau 14,4 Terabit pro Sekunde schob der Internetknoten kurzzeitig über seine Server. Der vorherige Rekord vom 9. August 2022 lag bei 12,43 Tbit/s.
Die 14,4 Tbit/s übertrug der DE-CIX parallel zum Halbfinalspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Frankreich und Marokko. Laut der AGF Videoforschung (in Zusammenarbeit mit der GfK) herrschte dort zumindest im klassischen Fernsehen ein hohes Interesse: 10,58 Millionen Deutsche verfolgten das Spiel zwischenzeitlich. Das ZDF übertrug die Partie per Livestream über die eigene Mediathek.
Ein Großteil der Datenübertragung über den DE-CIX Frankfurt entfällt auf das Streaming. Netflix etwa ist über ein Rechenzentrum mit zwei 300-Gigabit-Leitungen an den Internetknoten angeschlossen; die Amazon Web Services (AWS) nutzen eine 800-Gigabit-Leitung. Die Daten stammen von der PeeringDB-Datenbank.
Genügend Reservekapazität für Lastspitzen
DE-CIX-Technikvorstand Thomas King sagte zum neuen Datenrekord: "Für den DE-CIX ist ein Peak wie [am 14. Dezember] geschehen kein Problem, da wir für solche Ereignisse immer mindestens 25 Prozent zusätzliche Kapazitäten bereithalten. Langfristig bauen wir unsere Kapazitäten weiter aus, sobald 65 Prozent der vorhandenen Kapazitäten erreicht werden. Die übrigen 35 Prozent freie Kapazität werden zum einen für Redundanzen benötigt und zum anderen, damit wir immer genügend freie Kapazitäten für Traffic-Wachstum haben."
Der DE-CIX Frankfurt gilt als größter Internetknoten Europas. Das Datenvolumen im Jahr 2021 betrug knapp 30 Exabyte, zudem sind fast 1100 Netzwerke angeschlossen.
(mma)