Datenretter: Billige USB-Sticks werden immer schlechter

Eine Datenrettungsfirma warnt vor Datenverlust bei der Nutzung minderwertiger Flash-Speichermedien. Manche sind kurios aufgebaut.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 212 Kommentare lesen
USB-Sticks auf neutralem Untergrund

Wer Marken-USB-Sticks kauft, ist nicht immer gefeit – auch solche können schlechten Speicher enthalen.

(Bild: c't)

Lesezeit: 2 Min.

Bei USB-Sticks sinkt offenbar zunehmend die Qualität der verlöteten Speicherbausteine. Zu dieser Schlussfolgerung ist der deutsche Dienstleister CBL Datenrettung gelangt. Demnach erhält die Firma immer häufiger defekte USB-Sticks mit minderwertigem Speicher aus zweifelhafter Herkunft.

Normalerweise ist auf den Chipgehäusen der Herstellername (etwa Samsung oder SK Hynix) und die Seriennummer vermerkt. Immer häufiger ist die Oberfläche dieser Chipgehäuse jedoch abgeschliffen, um eine Rückverfolgung zu verhindern. Mithilfe der Seriennummer könnten Forensikfirmen und Behörden gegebenenfalls nachverfolgen, welchen Weg die Bausteine durch die Weltgeschichte genommen haben.

CBL Datenrettung berichtet, dass diese Bausteine häufig eine verringerte Kapazität aufweisen. 512-Gigabit-Dies etwa müssten theoretisch 64 GByte Kapazität bereitstellen, könnten aber in 32-GByte-Sticks zum Einsatz kommen. Das spricht für minderwertige Chips, die nicht den Anforderungen für SSDs, Smartphones oder anderen Zwecken genügen.

Flash-Speicher in billigen USB-Sticks stammt üblicherweise aus dem letzten Glied der Flash-Verwertungskette, wenn sich die Bausteine für nichts anderes verwenden lassen. Teilweise verlöten Stick-Hersteller auch recycelte Chips aus alten Geräten, etwa eMMC- oder UFS-Bausteine aus Smartphones. Das kann zum Kuriosum führen, dass sich auf neu gekauften USB-Sticks persönliche Daten anderer Leute befinden.

In manchen Fällen sind auf den Platinen von USB-Sticks auch unkenntlich gemachte microSD-Karten verlötet. Der interne microSD-Controller ist dann ausgeknipst, stattdessen greift ein externer Controller auf die Daten zu.

Ein geöffneter USB-Stick, darin enthalten: eine aufgelötete microSD-Karte mit abgeschliffener Oberfläche.

(Bild: CBL Datenrettung)

CBL Datenrettung warnt insbesondere vor Werbegeschenken in Form von USB-Sticks. microSD-Karten fanden die Datenretter teilweise aber auch in Markenprodukten.

In jedem Fall ist daher Vorsicht geboten: Wichtige Daten sollten nicht ausschließlich auf USB-Sticks liegen, sondern zusätzlich woanders gesichert werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mma)