Datensammelei trotz Inkognito-Modus: Google will in den USA Vergleich schließen

In den USA verlangten Kläger Schadensersatz in Milliardenhöhe von Google, weil sie sich von dem Konzern getäuscht sahen. Nun gibt es eine Einigung.

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Google will einen Rechtsstreit um Datensammelei im Inkognito-Modus mit einem Vergleich beenden. Der Konzern schloss in den USA mit den Klägern eine vorläufige Vereinbarung, wie aus einem Gerichtsdokument von Mitte Dezember hervorgeht, das nun bekannt wurde. Google vermeidet damit voraussichtlich eine Verhandlung, die im Februar stattfinden sollte. Im Jahr 2020 hatten einige Nutzer eine Klage gegen Google eingereicht und Schadensersatz in Höhe von 5000 US-Dollar pro Betroffenem gefordert – insgesamt ging es um mindestens 5 Milliarden US-Dollar (Brown et al v. Google et al, Az. 5:20-cv-03664).

Aus Sicht der Kläger verspricht Google den Nutzern, im Inkognito-Modus des Chrome-Browsers keine Daten zu sammeln, halte sich jedoch nicht an dieses Versprechen. Denn über Webseite-Plug-ins wie Ad Manager und Analytics sammelt Google unbestritten auch die Daten von Nutzern, die im Inkognito-Modus ihres Browsers surfen. Nach Darstellung der Kläger kombiniert Google zudem diese Daten mit dem bestehenden Nutzerprofil, um besser passende Werbung anzeigen zu können. Google wehrte sich unter anderem mit dem Argument, dass Chrome die Nutzer des Inkognito-Modus beim Öffnen eines neuen Tabs darauf hinweist, dass die Aktivitäten unter anderem für besuchte Websites eventuell weiter sichtbar bleiben.

Im Juli wies das US-Bundesbezirksgericht für Nord-Kalifornien einen Antrag Googles zurück, die Klage ohne Verhandlung zurückzuweisen. Googles Antrag beruhe auf der Annahme, dass Inkognito-Nutzer dem Sammeln von Daten zustimmen, schrieb Richterin Yvonne Gonzales Rodgers. Google habe seinen Nutzern das jedoch nie explizit mitgeteilt, deswegen könne von einer Zustimmung nicht die Rede sein, heißt es in dem Beschluss vom Juli. Worauf Google und die Kläger sich nun geeinigt haben, ist bislang nicht bekannt.

(cwo)