Dell präsentiert Intels Pentium D mit Doppelkern

Auf der deutschen Dell-Webseite war das neueste PC-Modell Dimension XPS Gen5 Primus kurzzeitig bereits mit dem Intel-Doppelkern-Prozessor Pentium D 840 zu haben, den Intel noch gar nicht offiziell vorgestellt hat.

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Auf der deutschen Dell-Webseite ist das neueste PC-Modell Dimension XPS Gen5 Primus kurzzeitig bereits mit dem Intel-Doppelkern-Prozessor Pentium D 840 angeboten worden, den Intel noch gar nicht offiziell vorgestellt hat.

Zum offiziellen Launch des 1000-Dollar-Doppelkerns Pentium Extreme Edition 840, dessen beide Kerne zusätzlich Hyper-Threading unterstützen, hatte Dell vor rund vier Wochen in den USA den Dimension XPS Gen 5 angekündigt, der dort mit einem Mainboard mit Intel-955X-Chipsatz und nur diesem Prozessor zu Preisen ab 2600 US-Dollar noch im Angebot ist. Nun kann man einen Dimension XPS Gen5 Primus (D05XP5b) zu Preisen ab etwa 1540 Euro (ohne die bei Dell üblichen 75 Euro "Gesamtlieferkosten") auch bei Dell Deutschland bestellen. Hierin steckt ebenfalls ein Mainboard mit i955X-Chipsatz, doch Dell bietet nur PC2-4200/DDR2-533-Speicher an, obwohl PC2-5300/DDR2-667-RAM technisch möglich wäre.

Als Basis-Prozessor ist im Grundpreis ein Pentium 4 640 (3,2 GHz) enthalten. Offenbar versehentlich (inzwischen ist er nämlich aus der Liste verschwunden) war auch der Pentium D 840 mit ebenfalls 3,2 GHz Taktfrequenz, aber zwei Kernen für 266,80 Euro Aufpreis im Angebot. Aus dieser Preisdifferenz zum Pentium 4 640, der im Einzelhandel rund 270 Euro kostet, lässt sich ein Preis von etwa 535 Euro für den Pentium D 840 schätzen -- damit bestätigen sich ungefähr die bereits im Januar an die Öffentlichkeit geratenen Listenpreise für Intels Doppelkern-Desktop-Prozessoren: Sie dürften mit rund 250 bis 530 Euro für die Modelle 820 (2,8 GHz), 830 (3 GHz) und 840 (3,2 GHz) sehr deutlich unter den Preisen liegen, die AMD für den Doppelkern Athlon 64 X2 (Toledo) verlangen will. Es ist allerdings auch schon klar, dass die im Juni erwarteten AMD64-Doppelkerne sehr viel leistungsfähiger und gleichzeitig energetisch sparsamer sind (siehe c't 11/05, S. 34).

Intel hat die Pentium-D-Einführung offiziell für das laufende zweite Quartal 2005 angekündigt, der Vorstellungstermin wird allerdings in nächster Zukunft erwartet. Dennoch ist es ungewöhnlich, dass Dell vorprescht. Außerdem wird Intel wohl außer den preiswerteren Pentium-D-Doppelkernen auch den Brot-und-Butter-Chipsatz Lakeport (i945) in Varianten mit (i945G) und ohne (i945P) integriertem Grafikprozessor vorstellen.

Als zweiten Doppelkern-Rechner hat Dell die Workstation Precision 380 im Programm, die auch mit Profi-Grafikkarten und SCSI-Laufwerken zu haben ist. Auf der US-Webseite des PC-Weltmarktführers ist sie (ohne Steuern) ab 2369 US-Dollar mit einem Pentium Extreme Edition 840 und 512 MByte DDR2-667-Speicher zu bekommen, wobei aber die Wahl des Doppelkerns "die Lieferzeit verlängern kann". Als Einkern-Prozessoren bietet Dell dort übrigens schon die kürzlich angekündigten Pentium-4-Typen der 500er-Baureihe mit 64-Bit-Erweiterungen an.

Die Precision 380 soll auch in Deutschland schon zu Preisen ab 956 Euro (inklusive Mehrwertsteuer und 75 Euro "Versand"-Pauschale) bestellbar sein, doch der Link auf die Konfigurations-Seite des Shops führt zurzeit letztlich nur zu einer teureren "Dell Precision Premium Power (W06381)", bei der der Pentium Extreme Edition 840 nicht zur Auswahl steht. (ciw)