Dells Geschäfte boomen trotz Chipmangels

In der COVID19-Pandemie sind Computer sehr gefragt. Noch nie hat Dell in einem 2. Quartal so viel umgesetzt und verdient.

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Dell-Logo auf Computertower, verfremdet und gülden

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

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"Wir hatten starke Ergebnisse in diesem Quartal", sagt Tom Sweet, Finanzchef bei Dell Technologies, "Alle Unternehmenssparten wachsen." In der Tat handelt es sich um das beste zweite Quartal, das Dell je verzeichnet hat. Das ist angesichts der weltweiten Nachschubprobleme besonders beachtlich. "Die einzige Konstante (in diesem unvorhersehbaren Umfeld) war eine noch nie dagewesene Nachfrage nach Technik", berichtet Dells Chief Operation Officer Jeff Clark.

Der Nettoumsatz ist im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 um 15 Prozent auf 26,1 Milliarden US-Dollar gestiegen, der Betriebsgewinn gar um 21 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Dass das Nettoergebnis um 20 Prozent auf 880 Millionen Dollar gesunken ist, liegt an einer hunderte Millionen Dollar schweren Steuerrückerstattung im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Für das laufende Quartal erwartet Sweet weiteres Wachstum, aber "nur noch" im einstelligen Prozentbereich. Daher beflügelt das gute Quartalsergebnis die Dell-Aktien nicht. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen Donnerstagabend waren die Wertpapiere im nachbörslichen Handel um ein halbes Prozent günstiger zu haben.

Im Unterschied zu vielen anderen Konzernen plant das Management kein Aktienrückkaufprogramm, sondern konzentriert sich auf den Schuldenabbau. Seit Jahresbeginn hat Dell den Schuldenstand um 5,5 Milliarden Dollar gesenkt, davon drei Milliarden im zweiten Quartal. Im Gesamtjahr möchte der Finanzchef sogar insgesamt 16 Milliarden Dollar zurückzahlen.

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Dazu soll helfen, dass die Dell-Tochter VMware selbständig wird. Das Closing ist für November geplant. Eine Sonderdividende der Tochter soll Dell um die 9,5 Milliarden Dollar einbringen. Das Management strebt nach einem besseren Bonitätsrating, um in der Folge günstigere Kredite aufnehmen zu können.

Dell berichtet Finanzergebnisse in drei Sparten. Die Client Solutions Group, die sich auf Geräte wie Desktops, Laptops, Monitore und Projektoren konzentriert, konnte ihren Umsatz mit Geschäftskunden um 32 Prozent steigen, den Umsatz mit Verbrauchern um 17 Prozent. In Summe ergibt das ein Plus von 27 Prozent auf 14,3 Milliarden Dollar. Der damit erzielte Betriebsgewinn ist sogar um 39 Prozent auf fast eine Milliarde Dollar gesprungen.

Die Infrastructure Solutions Group hat beim Umsatz mit Server und Netzwerk-Ausrüstung sechs Prozent zugelegt, bei Speichersystemen aber ein Minus von einem Prozent hinnehmen müssen. Zusammen ergibt das ein Plus von drei Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn ist mit 970 Millionen Dollar praktisch unverändert geblieben.

Die noch im Konzern konsolidierte Abteilung VMWare hat acht Prozent mehr umgesetzt, nämlich 3,1 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn ist gleichzeitig um fünf Prozent auf 849 Millionen Dollar gesunken.

(ds)