Deutsche Bank will IT auslagern

"Outsourcing" liegt auch bei der Deutschen Bank wieder im Trend.

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Von
  • Torge Löding

"Outsourcing" (Auslagerung von Unternehmensbereichen) liegt wieder im Trend. Zumindest in den Strategien der Firmenkapitäne und Top-Manager. Die Belegschaftsvertreter bei der Deutschen Bank (DB) hingegen machen mobil gegen die Pläne zur Auslagerung der IT-Infrastruktur. Auf einer Belegschaftsversammlung am IT-Standort Eschborn kritisierte der Betriebsratsvorsitzende Peter Müller vor rund 700 Anwesenden und weiteren per Video zugeschalteten Kollegen aus anderen Orten das Bestreben der Geschäftsleitung. "Entscheidungen über Risiken werden dann nicht mehr von der Bank getroffen, sondern von einem externen Dienstleister, aber von der Bank verantwortet", begründete Müller seine Ablehnung gegenüber dem Handelsblatt. Ein Interview mit heise online lehnte Müller allerdings ab.

"Die Deutsche Bank prüft in einer detaillierten Untersuchung ein mögliches Outsourcing ihrer IT-Infrastruktur", erklärte Bank-Sprecher Klaus Thoma gegenüber heise online. "Unter Outsourcing versteht die Bank die Übergabe der IT-Infrastruktur-Betriebsverantwortung an einen externen Dienstleister." Betroffen wären etwa 750 Mitarbeiter in Deutschland und weitere 200 im Ausland -- von Polen bis Portugal. In einem Interview mit dem IT-Wirtschaftsmagazin CIO hatte DB-COO Hermann-Josef Lamberti bereits Anfang Mai über IT-Outsourcing gesprochen. Noch bis Ende Mai haben nun die sich bewerbenden Outsourcer CSC Ploenzke, Accenture, T-Systems, IBM und EDS Zeit, ihre Angebote für die DB-IT abzugeben. Bis spätestens Ende Oktober werde der Vorstand dann entscheiden. Mit EDS arbeitet die DB bereits in den USA bei der Scheckabwicklung zusammen. Vom Outsourcing verspricht sich die Deutsche Bank Kosteneinsparung -- die Rede ist von 350 Millionen bis zu 1,2 Milliarden Euro Sparpotential -- und Steigerung des Innovationspotenzials. Große Finanzdienstleister wie JP Morgan, Banca di Roma oder die Bank of Scotland haben ihre IT-Bereiche bereits ausgelagert.

Auf der Tagesordnung zur heutigen DB-Hauptversammlung ist das Thema "IT-Outsourcing" allerdings kein eigenständiger Punkt. (tol)