Deutsche Hardware-Marke Roccat verschwindet

Das Mutterunternehmen Turtle Beach schafft die Marke Roccat ab. Das beliebte Gaming-Zubehör soll weiter angeboten werden, samt neuer Software.

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Die Roccat Kone XP mit 13 Tasten und RGB-Beleuchtung ist eines der letzten Produkte der Marke.​

Die Roccat Kone XP mit 13 Tasten und RGB-Beleuchtung ist eines der letzten Produkte der Marke.

(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Das 2007 in Hamburg gegründete Unternehmen Roccat gibt es nicht mehr. 2019 hatte die US-Firma Turtle Beach Roccat übernommen, und fast genau auf den Tag fünf Jahre danach soll die Marke verschwinden. Die Produkte sollen künftig als "Turtle Beach" vermarktet werden.

Der Übergang geschieht plötzlich und ohne vorherige Ankündigung. Die bisherige Webseite von Roccat leitet auf die Startseite von Turtle Beach um. Dort findet sich eine FAQ, welche den Übergang recht knapp beschreibt. Für bestehende Kunden soll sich nichts ändern, auch den Support möchte Turtle Beach fortführen. Die Produktlinien sollen unter den bekannten Marken wie Kone für die Mäuse und Vulcan für Tastaturen fortgeführt werden.

Änderungen soll es vor allem bei der Software "Swarm" geben, mit der sich unter anderem Tastaturbelegungen und andere Einstellungen für die Eingabegeräte von Roccat konfigurieren lassen. Sie wurde für ihre umständliche Bedienung und den altbackenen Look häufig kritisiert. Noch im Frühjahr 2024, so Turtle Beach, soll es ein "Swarm II" geben, das vollständig neu entwickelt wurde. Diese Version soll mit neuen Geräten und "ausgewählten Roccat-Produkten" zusammenarbeiten. Das Unternehmen bezeichnet das selbst als "verwirrend" und verweist auf seine Download-Seite, wo das bisherige Swarm weiter erhältlich ist. Auf Weiterentwicklung oder Bugfixes sollte man aber wohl nicht mehr hoffen.

Roccat hatte sich in den 17 Jahren seines Bestehens vor allem bei deutschen Spielern einen guten Ruf erarbeitet. Vor allem die zahlreichen Mäuse der Serie "Kone" waren bei MMO-Spielern und Fans von Shootern beliebt, weil sie oft innovative Tastenlayouts boten und im Vergleich zu Branchengrößen wie Logitech oder Razer meist billiger waren. Auch ein E-Sport-Team unterstützte Roccat von Anfang an, es löste sich jedoch bereits 2018 auf. Im Einzelhandel und bei Versendern waren die Roccat-Produkte stark vertreten, dort sind sie derzeit noch immer unter dem bisherigen Namen zu finden.

(nie)