Deutsche Telekom will Breitband-Ausbau beschleunigen

Die Telekom-Festnetzsparte T-Com will offensichtlich frühzeitig gegen mögliche Regulierungen des DSL-Marktes durch die RegTP angehen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Deutsche Telekom will den Ausbau ihres Breitband-Geschäfts "bis an die Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren" beschleunigen. "Die Kritik an unserem DSL-Ausbau ist völlig unbegründet", sagte der Chef der Festnetz-Sparte T-Com, Walter Raizner, der Süddeutschen Zeitung. Innerhalb von nur fünf Jahren habe das Unternehmen bereits eine Versorgungsdichte von 91 Prozent erreicht.

Das jüngste Angebot der Telekom an kleinere Kommunen, sich an einer möglichen DSL-Erschließung finanziell zu beteiligen, war zuletzt bei Konkurrenten und Verbänden auf heftige Kritik gestoßen. Das Thema sei politisch hochgespielt worden, sagte Raizner. "Die Gemeinden betrachten unser Angebot als fairen Deal." Die Haltung der Wettbewerber kritisiert der T-Com-Chef scharf: "Die sagen immer nur, bitte liebe Telekom, macht ihr das doch auf dem Lande. Wir konzentrieren uns lieber auf die Gebiete, wo DSL ohnehin schon verfügbar ist."

Für die zukünftigen Investitionen im Breitband-Geschäft sei es notwendig, dass der Konzern hier nicht Marktregulierungen unterworfen werde. Gerade die Telekom brauche klare Rahmenbedingungen für ihre Investitionen in Deutschland. "Auf Grund der umfassenden Regulierung haben wir diese Klarheit heute nicht." Raizner will dabei mit seinen Äußerungen offensichtlich schon einmal ersten Widerstand gegen Vorhaben der Regulierungsbehörde leisten: Ende April deutete Matthias Kurth, Chef der RegTP, DSL-Regulierungen an. Vieles spreche dafür, mit regulatorischen Instrumenten dafür zu sorgen, dass die Telekom für ihre Konkurrenten einen Bitstream-Zugang anbiete.

Deutschland wegen der fehlenden neun Prozent Flächenabdeckung mit DSL als Entwicklungsland auf dem Breitbandsektor zu bezeichnen, sei "totaler Humbug", sagte Raizner weiter. Die Telekom habe anders als beim Telefon keine Versorgungspflicht und biete dennoch über 90 Prozent der Bevölkerung einen schnellen Zugang zum Internet. Weitere Verbesserungen in der Versorgung dünn besiedelter Regionen soll es schon bald durch den Einsatz der Funktechnik Wimax geben. (jk)