Deutschlandticket: Bundeseinheitliches Fahrradticket gefordert

Die Allianz pro Schiene meint, beim 49-Euro-Ticket müssten die Fahrräder besser berücksichtigt werden. Der AfD in Hessen sind 49 Euro zu wenig.

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(Bild: heise online)

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Die Allianz pro Schiene will erreichen, dass der Fahrradverkehr künftig im Schienenverkehr mehr berücksichtigt wird. Angesicht des geplanten Deutschlandtickets solle es nicht nur ein bundesweit gültig ÖPNV-Ticket für 49 Euro geben, auch sollten Radfahrerinnen und Radfahrer Tickets möglichst einfach, digital und bundesweit buchen können. In den bisher bekannt gewordenen Plänen für das Ticket wurden Radfahrer noch nicht berücksichtigt.

Das Bündnis aus Umwelt- und Fahrgastverbänden, Gewerkschaften, Hochschulen, Verkehrs- und Autoclubs fordert einen einfachen Ticketkauf nicht nur für die Fahrradmitnahme, sondern auch für Sharing-Bikes sowie für Fahrradstellplätze an Bahnhöfen. Insgesamt gelte es, angesichts des zu erwartenden Booms des ÖPNV das Fahrrad mehr zu berücksichtigen, meint die Allianz zusammen mit dem Bundesverband Zukunft Fahrrad. Bisher sei es auch für Kommunen sehr umständlich, eine Abstellanlage oder ein Fahrradparkhaus zu bauen.

Die Verkehrsminister der Länder und des Bundes hatten sich Anfang November über die Finanzierung des Deutschlandtickets geeinigt. Noch ist nicht geklärt, wie es aussehen soll und wann es eingeführt werden kann. Beim Hamburger Verkehrsverbund können Fahrgäste ohne Abo das Ticket schon vorbestellen, berichtete der Fahrgastverband Pro Bahn. Auch habe sich das Verkehrsunternehmen Transdev bereits die Domain deutschlandticket.de gesichert.

Im hessischen Landtag wurde diese Woche lebhaft über das kommende Ticket debattiert. Die Koalitionsfraktionen von Grünen und CDU lobten das Vorhaben, die SPD forderte, das Angebot auszubauen. Für die Sozialdemokraten wie für die FDP sei die Frage der Finanzierung wichtig, die nicht allein auf den Bund geschoben werden dürfe.

Klaus Gagel von der AfD-Fraktion bezeichnete die Umsetzung des Tickets als einen "milliardenschweren Flop" und als eine "politische Fehlentscheidung". Der Ticketpreis sei deutlich zu niedrig, um die Finanzierung des ÖPNV aufrechtzuerhalten. Nach Ansicht der Fraktion der Linken im hessischen Landtag hingegen ist der Preis des 49-Euro-Tickets zu hoch. "Von Armut betroffene Menschen spielen in den Überlegungen der Regierenden offenbar kaum eine Rolle", sagte der verkehrspolitische Sprecher Axel Gerntke. Im Bundestag zeigt sich die AfD in einer Anfrage an die Bundesregierung besorgt, dass der Wettbewerb durch das 49-Euro-Ticket verzerrt werden könnte, insbesondere für den Busfernverkehr.

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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat bereits mehr Geld vom Staat gefordert. Einnahmeverluste und Zusatzkosten der Unternehmen müssten "vollständig und dauerhaft" ausgeglichen werden, hieß es vom VDV (PDF). Auch für den Verband Pro Bahn ist fraglich, ob die jährlich eingeplanten 3 Milliarden Euro für das 49-Euro-Ticket ausreichen.

(anw)