"Die Ringe der Macht": 25 Millionen Zuschauer am ersten Tag

Amazons "Der Herr der Ringe"-Serie sahen am ersten Tag mehr als 25 Millionen Zuschauer. Neben der enormen Reichweite gibt es aber auch Probleme mit Rassismus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 376 Kommentare lesen

Ismael Cruz Córdova spielt Arondir, einen Silvan-Elfen

(Bild: Amazon)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Am vergangenen Freitag sahen Amazon zufolge mehr als 25 Millionen Zuschauer den Start der "Herr der Ringe"-Serie auf Amazon Prime Video. "Die Ringe der Macht", die vor "Der Hobbit" spielt, war demnach das bisher größte Debüt des Streaming-Dienstes, erklärte das Unternehmen am Samstag.

Die Veröffentlichung von Zuschauerzahlen sind bei Amazon eher selten, heißt es in dem Bericht von Bloomberg weiter, allerdings hätten Streaming-Dienste damit begonnen, häufiger Zahlen und Informationen offenzulegen. Zum einen solle damit der Erfolg sichtbar gemacht werden, andererseits die Reichweite und Größe für Werbetreibende dargestellt werden.

Zum Start waren die ersten beiden Folgen der ersten Staffel in über 240 Ländern weltweit abrufbar, bis zum 14. Oktober erscheint wöchentlich eine der insgesamt acht einstündigen Folgen auf Amazon Prime Video. Mehr als eine Milliarde US-Dollar soll das auf J.R.R. Tolkiens Geschichten basierende Projekt (inklusive vier weitere Staffeln) kosten. Allein für die Rechte an dem "spärlichen Material" aus dem Addendum zu Tolkiens "Herr der Ringe" habe der Versandriese 250 Millionen US-Dollar investiert, um gegen Netflix und Co. anzutreten.

Auch seien Berichten zufolge J.D. Payne und Patrick McKay, die Köpfe hinter "Die Ringe der Macht", noch nie für eine Serie verantwortlich gewesen. Die beiden waren bisher unter anderem an den Arbeiten am Drehbuch zu "Star Trek: Beyond" beteiligt und sollen an dem "Flash Gordon"-Film mitarbeiten, der für 2025 geplant ist. Das Budget für die Serie ist laut Medienberichten das höchste, das Amazon bisher für eine Serie zur Verfügung gestellt hat.

Die Zukunft der Streaming-Anbieter dürfte in weiten Teilen von eigenen und zugkräftigen Inhalten abhängig sein, dessen Kontrolle bei den jeweiligen Diensten liegt. Dabei wecken große Namen erstmal großes Interesse, kosten aber auch Geld. Der Streaming-Pionier Netflix ist mittlerweile seit 25 Jahren am Markt und trifft auf Probleme beim Wachstum.

Fast parallel zum Start von "Die Ringe der Macht" erscheint ein weiteres Schwergewicht mit großem Namen – "House of the Dragon". Die HBO Serie, die in Deutschland bei Sky/WOW TV abrufbar ist, erzählt die Geschichte der Tagaryens vor "Game of Thrones". Auch "House of the Dragon" brach mit der ersten Folge Rekorde. In den USA sahen Berichten zufolge knapp 10 Millionen Zuschauer den Serienauftakt auf HBO Max – 2,6 Millionen davon innerhalb der ersten 6 Stunden nach Veröffentlichung.

Amazon hat stillschweigend die Veröffentlichung von Bewertungen durch Nutzer auf Amazon Prime Video um 72 Stunden verzögert. Die Rezensionen werden Variety zufolge vor der Veröffentlichung ausgewertet, um Troll- und Bot-Bewertungen ausfindig zu machen. Anlass sei auch die Besetzung mit nicht-weißen Schauspielern in "Die Ringe der Macht" und der Möglichkeit zum Aussortieren von Hass-Nachrichten. Variety berichtet, dass die Serie bereits seit Monaten mit rassistischen Äußerungen kämpft.

Eingeführt wurde die Verzögerung bereits im August, wie ein Vertreter des Amazon-Dienstes gegenüber Variety bestätigt. Jede Kritik werde entsprechend ausgewertet. Einfluss auf das Ausfallen der Gesamt-Bewertung soll das Unternehmen allerdings nicht nehmen und negative Rezensionen durchaus zugelassen und auch veröffentlicht werden.

(bme)