Dienstag: Passwort ändern nicht immer hilfreich, Stromerzeugung per Autobahn

"Ändere dein Passwort"-Tag ist falscher Ansatz + Photovoltaik am Highway + Kompromiss bei Mindestbandbreite + Umweltkatastrophe in Texas + BB verkauft Patente

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Passwort Login Security, dazu Text: DIENSTAG "Ändere dein Passwort"-Tag, Photovoltaik, Mindestbandbreite, Umweltkatastrophe & Blackberry

(Bild: Song_about_summer/Shutterstock.com/heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Am 1. Februar jedes Jahres begeht ein Teil der IT-Branche den "Ändere dein Passwort"-Tag. Der folgt der Idee, dass altee Passwörter unsicher seien und regelmäßiger Wechsel für mehr Zugangsschutz sorge. Tatsächlich ist anlassloser Passwortwechsel der Kontensicherheit jedoch nicht zuträglich, sondern vielmehr sogar schädlich – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Regelmäßig seine Passwörter zu aktualisieren, wie es der "Ändere dein Passwort"-Tag propagiert, ist gut gemeint, aber aus der Zeit gefallen und kaum hilfreich bis schädlich. Denn das sorgt eher dafür, dass die Wahl auf einfach zu merkende Passwörter fällt, die um leicht zu erratende fortlaufende Muster ergänzt werden. Ein von "Passwort2021#Q1" in "Passwort2022#Q1" geändertes Passwort liefert keine bessere Sicherheit – im Gegenteil. Wie man Zugangssicherheit wirklich erhöht: Statt "Ändere dein Passwort" besser: "Aktiviere 2FA"!

Während wegen unsicherer Versorgungslage mit Energie in der Schweiz überlegt wird, die dortigen Atomkraftwerke länger als bisher geplant laufen zu lassen, könnten in einem optimistischen Szenario auf dem Schweizer Autobahnnetz 10 TWh Solarstrom pro Jahr produziert werden. Das entspricht etwa zwei Drittel dessen, was derzeit die Atomkraftwerke des Landes jährlich produzieren. Die Schweizer Regierung lässt nun konkret prüfen, welche Autobahnabschnitte für die Stromerzeugung geeignet sind. Pilotprojekte wurden schon angestoßen. Zukunftsprojekt Photovoltaik: Schweiz will Autobahnen mit Solarpanels überdachen.

Bis 1. Juni muss die Bundesnetzagentur den Anspruch auf erweiterten Internet-Universaldienst in einer Verordnung konkretisieren. Der Deutsche Bundestag hat beschlossen, dass das Recht auf schnelles Internet einen Anschluss garantiert, der reguläre Homeoffice-Anwendungen, Anrufe und Videocalls sowie die Nutzungsmöglichkeit Sozialer Netzwerke ermöglicht. Verbraucherschützer hatten sich ursprünglich für eine Mindestbandbreite von 50 Mbit/s ausgesprochen, jetzt halten sie einen niedrigeren Kompromiss für verkraftbar. Recht auf "schnelles" Internet: Verbraucherschützer wollen 30 Mbit/s.

Umweltkatastrophe in Texas. Das Samsung-Halbleiterwerk in Austin, Texas, hatte über Monate hinweg ein unbemerktes Leck, über das Schwefelsäureabfälle ausgelaufen sind. Diese gelangten zunächst in Samsungs eigenen Regenwasserteich und von dort in einen Nebenfluss des Harris Branch Creek im Nordosten von Austin. Das Leck in dem Halbleiterwerk tötete jegliches Wasserleben in dem Nebenfluss auf über zwei Kilometern Länge. Samsung Austin: 2,9 Millionen Liter Schwefelsäureabfälle in die Natur gelaufen.

Anfang des Jahres hat Blackberry die Unterstützung für Handys und Tablets mit den Blackberry-Betriebssystemen BBOS und BB10 eingestellt. Ohne Serverdienste fehlt den Geräten die notwendige Provisionierung, sodass die Geräte mit der Zeit weitgehend nutzlos werden. Nutzlos werden auch die Mobilfunk-bezogenen Patente für Blackberry selbst. Sie haben nun keine strategische Bedeutung mehr, weshalb der Konzern sie verkaufen möchte. Das erfordert die Zustimmung der kanadischen Regierung. Blackberry will Patente für halbe Milliarde Euro verkaufen, Kanada prüft.

Auch noch wichtig:

(akn)