Dienstag: TikTok ergreift Maßnahmen, LinkedIn baut Stellen ab

TikTok reagiert auf EU-Mahnungen + Entlassungen bei LinkedIn + DLR plant Testanlage + Maurerroboter schneller als der Mensch + Windows 11-Upgrade auf alten PCs

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TikTok-App auf Smartphone, dazu Text: DIENSTAG TikTok-Maßnahmen, LinkedIn, Power-to-Liquid-Kraftstoffe, Hadrian X & Windows 11

(Bild: Primakov / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Nach Mahnungen der EU-Kommission in der vergangenen Woche wegen der Verbreitung von Desinformationen auf seiner Plattform nach dem Angriff der Hamas auf Israel, veröffentlicht das soziale Netzwerk TikTok Maßnahmen zum Schutz seiner Community. Das Karriereportal LinkedIn kündigt den Abbau von Hunderten Stellen an. Dabei wächst das soziale Netzwerk weiter, wenn auch langsamer als in der Vergangenheit. Und das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum plant eine Testanlage zur Produktion strombasierter Kraftstoffe – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

In der vergangenen Woche hatte EU-Kommissar Thierry Breton das soziale Netzwerk TikTok wegen der Verbreitung von Desinformationen nach dem Angriff der Hamas auf Israel ermahnt. Breton gab dem Unternehmen in einem Schreiben 24 Stunden Zeit, um die Bemühungen zur Entfernung illegaler und schädlicher Inhalte von der Kurzvideo-App zu verstärken und so den gesetzlichen Vorgaben der EU zu entsprechen. Ähnliche Briefe hatte der EU-Kommissar an den Eigentümer von X, Elon Musk, sowie an Meta-Chef Mark Zuckerberg verschickt. Im Fall von X forderte die EU-Kommission mittlerweile sogar formal Informationen zum Umgang mit illegalen Inhalten und Desinformation an. Dies gilt als erster Schritt hin zu einem möglichen Verfahren gegen den Kurznachrichtendienst. TikTok wiederum veröffentlichte nun "Maßnahmen zum Schutz der TikTok-Community während des Krieges zwischen Israel und Hamas". TikTok reagiert auf die EU.

Das zum Microsoft-Konzern gehörende Karrierenetzwerk LinkedIn wächst weiterhin, wenn auch langsamer als in der Vergangenheit. Der Umsatz überstieg im letzten Geschäftsjahr zum ersten Mal die Marke von 15 Milliarden US-Dollar. Allein im ersten Quartal dieses Jahres konnte LinkedIn seinen Umsatz um acht Prozent steigern. Nun aber sollen mehrere Hunderte Mitarbeiter in den Entwicklungs-, Produkt-, Talent- und Finanzteams ihre Jobs verlieren. Das Unternehmen spricht von "Talentveränderungen". In einem Memo an die Belegschaft erklären LinkedIn-Führungskräfte den Schritt. Es ist das zweite Mal in diesem Jahr, dass LinkedIn Kürzungen ankündigt. Bereits im Mai hatte es einen Stellenabbau gegeben. LinkedIn entlässt erneut Hunderte Mitarbeiter.

Power-to-Liquid-Kraftstoffe (TPP), sogenannte strombasierte Kraftstoffe für den Fahrzeug-, Flug- und Schiffsverkehr, sollen die Mobilität der Zukunft klima- und umweltverträglicher machen. Grundlage für die Kraftstoffe ist Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Photovoltaik. Aus ihnen wird mittels Elektrolyse Wasserstoff hergestellt, der in großen Speichern gelagert wird. Unter Zuhilfenahme von CO₂ aus der Luft und etwa Biogasanlagen soll der Wasserstoff in ein Synthesegas umgewandelt werden. Mithilfe der Fischer-Tropsch-Synthese wird aus dem Gas ein synthetisches strombasiertes Rohöl, das Syncrude, gewonnen. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) hat nun Pläne für den Bau einer Demonstrationsanlage zur Produktion solch strombasierter Kraftstoffe präsentiert. DLR plant Testanlage zur Produktion strombasierter Kraftstoffe.

Der Bauroboter Hadrian X des australischen Robotikunternehmens FBR steht kurz vor der Kommerzialisierung. In einem Testlauf konnte der Hadrian X rund 300 Steine pro Stunde verlegen; maximal sollen 500 Steine pro Stunde möglich sein, verspricht FBR. Der Bauroboter ist dafür ausgelegt, bis zu dreistöckige Häuser vom Straßenniveau aus errichten zu können. Außer dem Bestückungs- und Bedienpersonal sind keine weiteren Arbeiter für den Rohbau notwendig. Hadrian X kann 24 Stunden nonstop unter den meisten Wetterbedingungen durcharbeiten. Maurerroboter Hadrian X baut Häuser schneller als der Mensch.

Aktuell macht ein neuer alter Trick die Runde, mit dem sich Windows 11 als Upgrade auf Windows-10-PCs installieren lässt, die wegen zu alter Hardware eigentlich nicht kompatibel sind. Anders als bei bisherigen Methoden muss man dazu nicht die Registry-Schlüssel für den Kompatibilitätstest anpassen. Heise online hat es ausprobiert. Ein simpler Konsolenbefehl ermöglicht ein Windows-11-Upgrade auf alter Hardware. Die Methode hat aber eine Tücke. Windows 11: Trick erlaubt einmaliges Upgrade auf alten PCs

Auch noch wichtig:

  • In Mexiko wird ein Universitätsstudent beschuldigt, Tausende Social-Media-Fotos von Studentinnen mit künstlicher Intelligenz (KI) verändert zu haben, um sie als Pornografie zu verkaufen. Mexiko: Student erstellt Intimbilder mit KI

(akn)