Digitalfotografie drückt AgfaPhoto in die Insolvenz

Das voriges Jahr aus dem Agfa-Gevaert-Konzern ausgegliederte Unternehmen ist laut Medienberichten zahlungsunfähig.

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Der Film- und Fotopapier-Hersteller AgfaPhoto GmbH ist zahlungsunfähig und hat Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das berichtet der WDR. Das Unternehmen habe den Betriebsrat am Mittwochabend über die Insolvenz informiert. "Für uns kommt die Insolvenz völlig unerwartet", sagte dessen Vorsitzender Bernhard Dykstra dem WDR-Hörfunk am heutigen Freitagmorgen. Von den gut 1800 Mitarbeitern in Deutschland sind 870 in Leverkusen beschäftigt. Produziert wird zudem in Vaihingen an der Enz bei Stuttgart, Windhagen, München und Peiting.

Die Geschichte des Unternehmens geht bis in das Jahr 1867 zurück, als die Chemiker Paul Mendelssohn-Bartholdy und Carl Alexander von Martius in Rummelsburg bei Berlin eine Farbenfabrik gründen, die sich später "Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation" nennt. Im November 2004 verkaufte der belgische Agfa-Gevaert-Konzern den Bereich Filme und Fotopapier an eine Gruppe deutscher und US-amerikanischer Investoren. Die AgfaPhoto GmbH litt seinerzeit schon unter der starken Konkurrenz der Digitalfotografie. Dennoch hätten Finanzexperten das neue Unternehmen bis zuletzt als grundsolide eingestuft, berichtet der WDR. Erst vor kurzem präsentierte sich das Unternehmen mit einem neuen Logo und einer überarbeiteten Internet-Präsenz. (anw)