DirectX 12 Video Encode: Einheitliche Schnittstelle fürs Videokodieren per GPU

Videoprogramme können die Hardware-Videoeinheiten von AMD, Intel und Nvidia statt über separate Pfade künftig über eine standardisierte Windows-API ansprechen.

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(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

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Microsoft hat die Videofähigkeiten der Multimediaschnittstelle DirectX 12 erweitert. Diese dient nicht nur zur 3D-Darstellung, Audiowiedergabe und für GPGPU-Berechnungen, sondern kann nun auch die Hardware-Videoeinheiten moderner GPUs fürs Enkodieren ansprechen. Diese Fixed-Function-Schaltkreise entlasten die CPU-Kerne, sparen dadurch viel Energie und sind auch schneller.

Bislang musste Videoschnittsoftware die Hardwareeinheiten von AMD (Video Core Next, VCN), Intel (Quick Sync Video, QSV) und Nvidia (NVEnc, Nvidia Encoder) jeweils direkt ansteuern, sodass viele Videoprogramme nur einige oder keine davon unterstützen. Mit dem DirectX-Bestandteil Direct3D 12 Video Encode gibt es unter Windows 11 nun eine einheitliche Schnittstelle für solche Programme. Damit das klappt, müssen die GPU-Hersteller ihre Grafiktreiber anpassen. Laut Microsoft klappt das bei Nvidias GeForce-Karten ab Treiberversion 471.41 und bei Intel-GPUs ab Version 30.0.100.9955. Radeon-Nutzer müssen sich noch etwas gedulden, die Video Encode API will AMD erst im zweiten Quartal 2022 in die Treiber integrieren.

Bisher mussten Entwickler von Videoencoder-Programmen die Hardware-Beschleuniger der verschiedenen GPU-Hersteller einzeln einbinden.

Welche Codecs die Videoschaltkreise beherrschen, hängt vom Prozessor beziehungsweise Grafikchip ab. Moderne Grafikkarten der Serien AMD Radeon RX 6000 und Nvidia GeForce RTX 3000 können beispielsweise AVC/H.264 und HEVC/H.256. Bei den Videofähigkeiten haben momentan die im Prozessor integrierten GPUs Intel Xe der 11. und 12. Core-i-Generation die Nase vorn und kodieren Videos hardwarebeschleunigt auch ins VP9-Format. Für die Videowiedergabe mittels GPU-Einheiten gibt es unter Windows schon seit über 20 Jahren die einheitliche Schnittstelle DirectX Video Acceleration (DXVA).

(chh)