Disney+: Inhalte sollen angeblich wieder an Konkurrenz lizenziert werden
Nach Verlusten beim Streaming steht Disney einem Bloomberg-Bericht zufolge vor einem Strategiewechsel: Inhalte könnten wieder an Konkurrenten lizenziert werden.
Disney möchte Filme und Serien einem Bericht von Bloomberg zufolge wieder an Konkurrenten lizenzieren. Damit reagiere das Medienunternehmen auf anhaltende Verluste im Streaming-Sektor: Obwohl die Abonnenten-Zahlen bei Disney+ und Hulu steigen, machte Disneys Streaming-Sparte zuletzt einen Quartalsverlust von 1,5 Milliarden Dollar.
Bob Iger, der im November als Disney-Chef zurückkehrte und Bob Chapek ablöste, möchte dem Bloomberg-Bericht zufolge verstärkt auf das traditionelle Geschäft mit exklusiven Kinostarts und dem Verkauf von Film- und Serienlizenzen setzen. Disney hatte die Lizenzierung der eigenen Inhalte an Konkurrenzunternehmen in den vergangenen Jahren aufgegeben, um den Start von Disney+ vorzubereiten. Mittlerweile gibt es die meisten Disney-Inhalte exklusiv bei Disney+. Andere liegen beim US-Streamingdienst Hulu, dessen Mehrheit Disney ebenfalls hält.
Durch diese Exklusivstrategie entgehen dem Unternehmen Einnahmen, die das Streaming-Geschäft derzeit nicht kompensieren kann, schreibt Bloomberg. Unklar ist noch, welche Disney-Inhalte abgegeben werden sollen – und wo sie landen könnten. Nähere Details könnte das Medienunternehmen bei der Bekanntgabe seiner Quartalszahlen am 8. Februar ankündigen.
Lesen Sie auch
Netflix will "3 Body Problem" mit weiteren Folgen zu Ende erzählen
Nach "Fallout"-Erfolg: Amazon gibt "Tomb Raider"-Serie in Auftrag
Mittwoch: Boeings Starliner mit neuem Problem, Untersuchung von Waymo-Robotaxis
Zweite Staffeln von "Ringe der Macht" und "House of the Dragon" im Trailer
RTL: Umsatz durch Streaming steigt in einem Jahr um 41 Prozent
Kinostarts mit Priorität
Laut Bloomberg möchte Iger in den kommenden drei Jahren bei Filmstarts künftig außerdem Exklusivzeiträume fürs Kino einberaumen. Zuletzt erschienen Disney-Eigenproduktionen entweder direkt oder nur leicht zeitversetzt auf Disney+. Bei künftigen Veröffentlichungen sollen Kinostarts wieder priorisiert werden – eine gute Nachricht für die Kinoketten, die unter dem Streaming-Wachstum leiden.
Disney hatte im vergangenen November überraschend die Chefs ausgetauscht: Iger habe sich bereiterklärt, noch einmal für zwei Jahre die Führung zu übernehmen, teilte Disney mit. Er war zuvor bereits 15 Jahre lang Disney-Chef. Sein Nachfolger Bob Chapek sei zurückgetreten.
(dahe)