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"Doom" im Teletext: Bastler veröffentlicht Code auf Github

"Doom" kann man jetzt im Teletext spielen, auf Wunsch sogar mit der Fernbedienung. Der Code steht auf Github zum Download bereit.

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(Bild: https://www.youtube.com/@lukneu)

Lesezeit: 2 Min.

Es ist ein allgemein anerkanntes Bastler- und Nerd-Hobby, "Doom" auf immer mehr Geräten spielbar zu machen. Auf dem Taschenrechner, dem Fitness-Rad, auf dem dem Mikrocontroller und dem Toaster: Überall wurde "Doom" schon zum Laufen gebracht. Endlich hat nun auch jemand an den guten alten Teletext gedacht: Der Programmierer "lukneu" hat auf Github Code veröffentlicht, der Doom auf dem Teletext spielbar macht.

Dabei wird "Doom" nicht direkt auf dem Fernseher ausgeführt, sondern auf einem externen Gerät. Dessen Videoausgabe wird dann in Teletext-Daten übersetzt und an einen Fernseher gestreamt. Wer keinen passenden Fernseher zur Hand hat, kann den Teletext-Stream auch auf seinem PC-Bildschirm anzeigen lassen, schreibt lukneu auf Github. Wie das aussieht, demonstriert ein Video.

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Darin ist zu sehen, wie "Doom" im Teletext mit einer Fernbedienung gesteuert wird. Das ist ein optionaler Schritt: Weil das Spiel auf einem externen Gerät läuft (in diesem Fall ein Linux-System) können dort grundsätzlich alle gängigen Eingabegeräte für die Steuerung genutzt werden. lukneu hat bei seinem Rechner daher einen FLIRC-Adapter eingesetzt, um die Infrarot-Signale der Fernbedienungsknöpfe an Tastendrücke zu koppeln.

Auf dem Fernseher wird "Doom" mit dem Programm von lukneu auf Seite 100 angezeigt. Grafikpracht ist nicht zu erwarten: Jede Seite Teletext kann in der 1976 erschienen Level-1-Version 25 Zeilen mit je 40 Zeichen anzeigen, die wiederum in 2×3 Regionen unterteilt sind. In der Praxis bleiben maximal 3900 Pixel fürs Rendering (78×50), erklärt lukneu auf Github – erheblich weniger als die 64.000 Pixel (300×200) des originalen "Doom". Tatsächlich besteht das Teletext-"Doom" also vorrangig aus schwarzen und weißen Blöcken, die Statusleiste ist aber wirklich ordentlich lesbar. Die Bildrate variiert laut lukneu von Gerät zu Gerät – ein 2015 gebauter LG-TV habe nur 3 Bilder pro Sekunde geschafft, ein wesentlich älteres Modell von Tunai habe "Doom" dagegen mit über 30 FPS im Teletext angezeigt.

Im Netz finden sich unzählige Portierungen des legendären Ego-Shooters, der ursprünglich 1993 auf den Markt kam und in Deutschland bis 2011 auf dem Index stand. Einen Überblick über die zahllosen Bastelprojekte rund um Doom bietet das Blog "It runs Doom".

(dahe)