DxO PureRaw 4: Raw-Import mit Rauschminderung und Objektivkorrektur

PureRaw 4 bereitet Raw-Dateien für beliebige Raw-Entwickler vor. Dabei korrigiert es Bildrauschen laut DxO besser als zuvor sowie erstmals auch Objektivfehler.

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DxO PureRaw 4 reduziert Bildrauschen mit dem aktualisierten KI-Dilter DeepPrime XD2. Eine Live-Vorschau zeigt, was er mit den aktuellen Einstellungen leistet.

(Bild: DxO)

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Der französische Software-Hersteller DxO bietet sein Fotohilfsprogramm PureRaw 4 als Vorstufe für Raw-Entwickler aller Art an. Es entwickelt herstellerspezifische Raw-Dateien in lineare DNG-Dateien (digitale Negative). Nutzer, die nicht den Raw-Entwickler DxO Photolab nutzen, sollen damit von den im DxO-Labor ausgemessenen Profilen für gängige Kamera-Objektiv-Kombinationen profitieren.

Die so vorbereiteten DNG-Dateien lassen sich anschließend beispielsweise in Lightroom, Photoshop oder Capture One öffnen. Anders als JPEG-Dateien behalten sie die volle Farbtiefe von üblicherweise 14 Bit pro Kanal für viel kreative Freiheit beim Entwickeln.

PureRaw mindert bei der Konversion zunächst Bildrauschen und kümmert sich um das Demosaicing der einfarbigen Pixel im gängigen Bayer-, aber auch in Fujifilms X-Trans-Muster. Beide Prozesse gehen dabei untrennbar Hand in Hand, da sich derselbe KI-Algorithmus darum kümmert.

Für die Rauschminderung hat DxO mittlerweile zwei KI-Algorithmen entwickelt. Sie heißen DeepPrime XD und DeepPrime XD2. Im c't-Test hat DeepPrime im Frühjahr 2021 unter Beweis gestellt, dass es bessere Resultate erzielt, als man mit herkömmlichen Methoden und manueller Reglerjustage damals erreichen konnte (siehe c’t 11/2021, S. 126). PureRaw 4 bringt Schieberegler für Luminanz und Details, mit denen Nutzer die Rauschminderung beeinflussen können. Die erste Version DeepPrime XD lief noch vollautomatisch.

Adobe hat mittlerweile nachgelegt und Photoshop sowie Lightroom mit einem Entrauschen-Algorithmus ausgestattet. DeepPrime XD2 ist DxOs Antwort darauf. Laut Hersteller erzielt sie bessere Resultate als der Vorgänger.

DeepPrime XD2 bringt zwei Regler mit, um die Rauschminderung zu justieren. Der Vorgänger DeepPrime XD arbeitet vollautomatisch.

(Bild: DxO)

Darüber hinaus korrigiert PureRaw 4 mittlerweile auch tonnen-, kissen- und trapezförmige Objektivverzeichnung und. Das Programm verringert ferner Halo-Erscheinungen, unschöne Lichtscheine an kontrastreichen Kanten, und kümmert sich um Randabschattung (Vignettierung) sowie Farbsäume (chromatische Aberrationen). Dafür nutzt DxO die oben genannten optischen Module.

Zur Weiterverarbeitung in Capture One oder Lightroom exportiert PureRaw 4 DNG-Dateien. Es gibt aber auch direkt TIFF- und JPEG-Dateien aus.

(Bild: DxO)

DxO PureRaw 4 steht für Windows und macOS als eigenständige Anwendung zur Verfügung. Es integriert sich dort als Erweiterung in Windows Explorer respektive macOS Finder. Ein Widget erkennt außerdem angeschlossene Speicherkarten und startet den Import sowie die Konversion von Raw-Dateien. Außerdem läuft es innerhalb von Adobe Lightroom als Plug-in. Das Programm kostet 119 Euro (Upgrade 79 Euro). (akr)