E-Book-Kartellstreit: Autoren und Buchhändler unterstützen Apples Berufung

Beim Obersten Gerichtshof der USA will Apple erreichen, dass ein Monopolverfahren wegen iBooks-Preisabsprachen ausgesetzt wird. Stattdessen soll Amazon belangt werden. Das sehen auch andere Marktteilnehmer so.

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E-Book-Kartellstreit: Autoren und Buchhändler unterstützen Apples Berufung

(Bild: Apple)

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Apples Anrufung des US-Supreme-Court im seit Jahren tobenden Streit um Preisabsprachen bei E-Books wird von prominenten Dritten unterstützt. Wie der Fachdienst The Bookseller meldet, hat eine Gruppe von Autoren und Buchhändlern einen offiziellen Brief an den obersten Gerichtshof gerichtet, in dem dieser aufgefordert wird, das Urteil gegen Apple aufzuheben. Stattdessen solle Amazon untersucht werden.

Das Schreiben an den US-Supreme-Court ist von der Autorengewerkschaft The Authors Guild, der Gruppierung Authors United und dem Buchhändlerverband American Booksellers Association unterzeichnet. Zudem beteiligt sich die große US-Buchhandelskette Barnes & Noble an dem sogenannten Amicus Brief.

Apples Eintritt in das E-Book-Geschäft habe nicht dazu geführt, dass der Markt monopolisiert worden wäre. Stattdessen habe der Wettbewerb zugenommen. Der Marktanteil von Amazon sei von 90 Prozent im Jahr 2010 auf 60 Prozent zwei Jahre später gesunken. Das US-Justizministerium solle daher besser ein Kartellverfahren gegen Amazon einleiten und dessen Verstöße gegen den Wettbewerb im E-Book-Sektor untersuchen.

Ein US-Gericht hatte Apple im Jahr 2013 wettbewerbswidriger Preisabsprachen für schuldig befunden, im Berufungsverfahren wurde das Urteil Anfang Juli bestätigt. Die erste Instanz habe richtig entschieden, dass Apple "Absprachen mit den Verlagen leitete", um die Preise von E-Books zu erhöhen, entschied das Berufungsgericht mit einer Mehrheit von zwei der drei Stimmen. Apple streitet jegliches Fehlverhalten ab, "wir wissen, dass wir nichts falsch gemacht haben", erklärte der Konzern in einer Stellungnahme.

Der Fall geht zurück auf Apples Einführung des iBooks Store im Jahr 2010, als der Konzern auch das erste iPad vorgestellt hatte. Zum damaligen Zeitpunkt dominierte Amazon den US-Markt für E-Books. Der E-Commerce-Anbieter verkaufte Neuerscheinungen und Bestseller oft zum Preis von knapp 10 Dollar und damit erheblich unter dem Einkaufspreis. (bsc)