E-Perso: Kein kostenloser Rücksetzbrief für Onlinefunktionen mehr

Das Bundesinnenministerium (BMI) will Ende Januar kommenden Jahres keinen Rücksetzbrief mehr verschicken, mit dem Nutzer eines E-Personalausweises ihre PIN zurücksetzen können. Der Sparhaushalt 2024 erfordere "eine Neubewertung aller Projekte und Dienste im Bereich Digitale Identitäten", teilt das BMI auf Anfrage von heise online mit. "Der im Februar 2022 eingeführte kostenfrei nutzbare PIN-Rücksetz- und Aktivierungsdienst per Pin-Brief wird ausgesetzt. Der komplette Dienst wird zum 31. Januar 2024 eingestellt."

Seit Februar 2022 konnten Nutzer, die die Onlinefunktion ihres Personalausweises nachträglich aktivieren wollten oder ihre PIN vergessen hatten, über die Adresse PIN-Ruecksetzbrief-Bestellen.de einen Einmal-Aktivierungscode per Brief bestellen. Damit nur der legitime Empfänger über diesen verfügen kann, wurde das PostIdent-Verfahren genutzt.

Gang zum Amt

Seit Einführung wurden laut BMI 1.941.227 solcher Briefe versandt. "Die Statistik zeigt, dass lediglich rund 60 Prozent der Briefe verwendet wurden, um den Online-Ausweis zu aktivieren oder eine neue PIN zu setzen", teilt eine Sprecherin des BMI mit.

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Was an die Stelle des Rücksetzbriefes treten soll, ist derzeit noch unklar. Das BMI hofft, "nach Möglichkeit in 2024 eine alternative Lösung zu schaffen, die wie der bisherige PIN-Rücksetzbrief den Vorschriften der eIDAS-Verordnung entspricht und somit dem Online-Ausweis auch weiterhin ein hohes Vertrauensniveau garantiert". Diese alternative Lösung solle von der interministeriellen Arbeitsgruppe GovLabDE Digitale Identitäten entwickelt werden. Nach Ende des Rücksetzbriefs bleibt den Bürgerinnen und Bürgern vorerst also nur der Gang zum Amt: Dort können sie auch weiterhin die PIN zurücksetzen lassen oder die Aktivierung nachholen.

(anw)