E3

E3 2023: Spielemesse steht nach Ubisoft-Absage auf der Kippe

Mit Ubisoft hat ein weiterer großer Publisher die Teilnahme an der E3 abgesagt. Die wichtigste Spielemesse steht damit vor dem Aus – nicht nur dieses Jahr.

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(Bild: ESA)

Lesezeit: 2 Min.

Ubisoft wird nicht an der E3 2023 teilnehmen, bestätigte der französische Publisher dem Spielemagazin VGC. Stattdessen will Ubisoft ein eigenes Sommer-Event in Los Angeles abhalten, das per Livestream ins Netz übertragen werden soll, heißt es weiter. Bislang hatte Ubisoft als eine von wenigen Spielefirmen der E3 über Jahre die Treue gehalten.

"Obwohl wir ursprünglich vorhatten, an der E3 teilzunehmen, haben wir uns nun für eine andere Richtung entschieden", zitiert VGC Ubisoft. Nähere Hintergründe für den Sinneswandel nennt Ubisoft nicht. Es zeichnet sich aber ab, dass die E3 2023 zur Nullnummer werden könnte. Ob sie überhaupt stattfindet, gilt in der Branche trotz Versprechen von Veranstalter ReedPop als unsicher.

Nicht erst seit der Absage von Ubisoft stellt sich die Frage, wer überhaupt an der E3 teilnehmen sollte. Mit Nintendo, Microsoft und Sony wollen laut dem Spielemagazin IGN alle drei großen Konsolenhersteller die einst wichtigste Spielemesse der Welt überspringen.

Die E3 soll 2023 erstmals seit Ausbruch der Coronapandemie wieder vor Ort in Los Angeles stattfinden. Die vielen Absagen nehmen der Messeplanung aber den Wind aus den Segeln. Stand jetzt hat sich keine einzige große Spielefirma verpflichtet, an der Messe teilzunehmen.

Firmen wie Sony, Microsoft, Nintendo und Ubisoft ersetzen ihre traditionelle Messepräsenz mit eigenen Veranstaltungen um die E3-Zeit. Zusätzlich zu diesen Parallelevents findet das von Geoff Keighley moderierte Summer Games Fest statt: Ein großer Livestream mit Trailer und Ankündigungen, die zahlreiche unterschiedliche Spielefirmen beisteuern. Das Format konnte sich während der Pandemiezeit, als Präsenzveranstaltungen ausgeschlossen waren, etablieren – und scheint der E3 nun endgültig den Rang abgelaufen zu haben.

2020 wurde die Messe kurzfristig komplett abgesagt, 2021 folgte eine reine Online-Veranstaltung. 2022 wurde die E3 erneut abgeblasen, um sich auf den Neustart 2023 vor Ort konzentrieren zu können. Wie die Gamescom steht die E3 daher unter besonderem Druck: Sie muss beweisen, dass sie noch eine Rolle spielt. Ohne namhafte Teilnehmer dürfte das schwierig werden. Die E3 steht daher nicht nur für 2023, sondern auch langfristig auf der Kippe. Sollten die Veranstalter das Ruder nicht noch herumreißen können, hat die Spielemesse wohl keine Zukunft mehr.

(dahe)