ESA-Projekt: Brückencheck per Satellit

Mit Sensordaten, Satellitenübertragung und Radarbildern gibt das Projekt GeoSHM der ESA Aufschluss über Belastungen von Baukonstruktionen. Der erste Test an der schottischen Forth Road-Brücke war erfolgreich.

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ESA-Projekt testet Sicherheit von Baukonstruktionen

Forth Road-Brücke in Schottland.

(Bild: ESA)

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Die europäische Weltraumbehörde ESA und die britische Universität Nottingham haben das Monitoring-System GeoSHM (Structural Health Monitoring) zur Überwachung von Bauwerken an der Forth-Road-Brücke in Schottland getestet. Das System kombiniert Echtzeitdaten mit Verfahren zur Erdbeobachtung. Selbst kleinste Bewegungen der Konstruktion werden dabei in Echtzeit erfasst und via Satellit an ein Rechenzentrum übertragen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Brückenmeister und Ingenieure sollen damit eine solide Entscheidungsgrundlage erhalten, ob eine Brücke aufgrund außergewöhnlicher Belastung, etwa durch starken Wind, geschlossen werden muss.

Für den Test hatte das Projekt-Team hochempfindliche GNSS-Empfänger sowie drei Windmesser an neuralgischen Punkten des Stahlbaus angebracht. Die Sensoren zeichneten Bewegungen bis zu einem Zentimeter auf und übertrugen sie zur Verarbeitung an die Universität Nottingham. Auf einer Website, die Teil des GeoSHM ist, standen diese Echtzeitdaten zur Verfügung. Ergänzend analysierten die Forscher historische Radarbilder, um zu prüfen, ob es etwa bei den Brückentürmen Verlagerungen gegeben hatte.

Hierbei zeigten sich keine auffälligen Veränderungen. Die Echtzeitdaten von den Brückensensoren geben Brückenmeister Barry Colford genaue Bewegungsdaten an die Hand. Bei einer Windgeschwindigkeit von 41 Metern pro Sekunde beispielsweise bewegt sich die Brücke 3,5 Meter zur Seite und 1,83 Meter in der Höhe. Das GeoSHM lässt sich den ESA-Experten zufolge auf andere Konstruktionen wie Offshore-Windanlagen, Staudämme und hohe Gebäude anwenden.

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(jle)