ESA-Satellitenbilder zeigen die Klimakatastrophen 2022

In Deutschland ist die extremste Hitze vorbei, aber nicht die Dürre. Anderswo leiden die Menschen aber noch. Satellitenbilder deuten das Ausmaß an.

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Chinas größter Süßwassersee liegt weitgehend trocken

(Bild: Copernicus Sentinel data 2022)

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Hitzewellen, Dürren, Überflutungen – die extremen Naturkatastrophen dieses Jahres sind sogar aus dem Weltall zu sehen. Auf den frei verfügbaren Daten von Europas Erdbeobachtungssatelliten sind vor allem die Folgen der beispiellosen Hitze und Trockenheit in China immer deutlicher zu sehen. Aber auch die Folgen von verheerenden Waldbränden in Europa und der katastrophalen Überflutungen in Pakistan lassen sich aus dem All eindrücklich nachvollziehen. Die Satellitenbilder zeigen damit auch die Folgen der Klimakatastrophe, die weltweit ganz unterschiedliche Auswirkungen hat.

Satellitenbilder der Klimakatastrophen 2022 (32 Bilder)

Der Rest vom Jangtsekiang in Wuhan am 22. August 2022
(Bild: Copernicus Sentinel data 2022)

Der Süden Chinas leidet aktuell unter der schlimmsten Hitzewelle der Geschichte. Infolge der extremen Temperaturen und der Trockenheit sind bereits dutzende Flüsse ausgetrocknet, mit schwerwiegenden Folgen für die Stromversorgung. Denn die hängt teilweise stark von Wasserkraft ab. In Pakistan sind derweil weite Teile des Landes überflutet, über 1000 Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Der Katastrophenbehörde des Landes zufolge sind fast eine Million Gebäude beschädigt worden.

Schon seit Jahren ist die Europäische Weltraumagentur ESA weltweit dabei führend, Erdbeobachtungsdaten nicht nur zu sammeln, sondern auch verfügbar zu machen – nicht nur für die Wissenschaft. Mit dem Copernicus-Programm liegt sie dabei auch weit vor der US-Weltraumagentur NASA. Diese Daten sind vor allem für den Umweltschutz, zur Überwachung des Klimas, für die Landwirtschaft und immer wieder zur Hilfe nach Naturkatastrophen hilfreich. Sie stehen der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung, auch die im Abstand von wenigen Tagen wiederholt gemachten Bilder im sichtbaren Licht mit einer Auflösung von 10 Metern.

Zuletzt hat es für die ESA aber einen Rückschlag gegeben: Der seit dem Jahreswechsel nicht mehr funktionierende Erdbeobachtungssatellit Sentinel-1B aus der Copernicus-Flotte musste aufgegeben werden. Sein Nachfolger Sentinel-1C soll im zweiten Quartal 2023 gestartet werden. Aufnahmen im sichtbaren Licht werden aber von den Sentinel-2-Satelliten aufgenommen.

(mho)