ESP32-Projekt: Mikro-Kamera mit minimalem Stromverbrauch

Winzig klein und mit minimalem Stromverbrauch, denn diese ESP32-Kamera braucht wirklich nur bei der Aufnahme Strom, sonst nicht. Nicht nur für Spione ideal.

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(Bild: Markus Opitz)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Heinz Behling

Mit einem ESP32S3, einer 2-Megapixel-Kamerasensor, SD-Card-Slot, 180mAh-LiPo-Akku und USB-C-Buchse passt dieses Kameraprojekt in ein nur 57 x 35 x 18mm großes 3D-Druck-Gehäuse. Und es ist sehr einfach nachzubauen, denn insgesamt sind neben dem Gehäuse nur fünf Bauteile nötig.

Basis des von Markus Opitz entwickelten Projekts ist ein Mikrocontroller-Board vom Typ XIAO ESP32S3 Sense von Seeedstudio. Das bringt neben dem Controller einen OV2460 Kamerasensor, ein Mikrofon, 8MB PSRAM und 8MB Flash sowie die Ladeelektronik für den Akku mit.

Das Controllerboard XIAO ESP32S3 Sense besteht aus drei Teilen: dem eigentlichen Board mit USB-C-Buchse, der aufsteckbaren Kamera-Elektronik mit dem SD-Slot und dem Kamerasensor.

(Bild: Seeedstudio)

ESP32-Boards sind aber recht stromhungrig im Betrieb. Um dennoch mit einem nur 180mAh-großen Akku viele Aufnahmen zu ermöglichen, ging der Entwickler einen besonderen Weg. Der Auslösetaster ist im Grunde nur der Einschalter fürs Board. Erst, wenn er gedrückt wird, sind Board und Akku verbunden, der ESP32 startet und macht sofort ein Bild. Gleichzeitig leuchtet eine rote LED.

Wenn die erlischt, ist das Bild fertig und auf der SD-Karte gespeichert. Man kann den Taster wieder loslassen. Die Stromversorgung ist getrennt und somit fließt kein Ruhestrom im "Stand-by"-Betrieb. Da die WLAN-Funktion des ESP32S3 nicht benutzt werden, nimmt er nur etwa 25mA Strom auf und das auch nur für wenige Sekunden pro Foto. Eine Akkuladung sollte daher für etliche hundert Bilder reichen.

Die Schaltung ist sehr einfach, da die Ladeelektronik für die Akkuzelle bereits auf dem Controllerboard sitzt. Geladen wird über die USB-C-Buchse. Allerdings muss dabei der Auslösetaster gedrückt gehalten werden. Das lässt sich aber einfach mit einer Wäscheklammer oder ähnlichem erreichen.

Die Schaltung der Kamera besteht aus nur fünf Bauteilen.

(Bild: Markus Opitz)

Software, 3D-Druck-Dateien und alles Weitere stellt Markus Opitz online zur Verfügung. Die Bauteile selbst kosten etwa 30 Euro. Dafür macht diese Immer-Dabei-Kamera aber recht gute Bilder. Videos kann man mit der Kamera-Software jedoch nicht aufnehmen, obwohl das Board dies auch dank des eingebauten Mikrofons durchaus könnte. Jedoch würde dadurch der Stromverbrauch erheblich ansteigen und außerdem könnte es in dem engen Gehäuse bei mehrminütigem Betrieb zur Überhitzung kommen.

Schnurhaarscharf: Dieses Bild hat der Projektautor mit seiner Mikro-Kamera gemacht.

(Bild: Markus Opitz)

(hgb)