Ehemaliges deutsches Lucent-Werk steht wohl wieder zum Verkauf

Furukawa Electric will fünf der zehn im Herbst 2001 erworbenen Glasfaser-Fabriken wieder verkaufen.

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Vergangenen Herbst kaufte Furukawa Electric zehn Glasfaser-Fabriken vom angeschlagenen Unternehmen Lucent für 280 Milliarden Yen (2,4 Milliarden Euro). Anscheinend ist das japanische Unternehmen mit seiner Erwerbung nicht glücklich, denn nun will es nach japanischen Medienberichten fünf der zehn Werke wieder verkaufen. Davon könnte auch der Standort Augsburg betroffen sein. Die anderen möglicherweise zum Verkauf anstehenden Fertigungsstätten befinden sich in den USA, Russland, Brasilien und Japan. Von den bisher 3.700 Beschäftigten sollen 700 ihren Hut nehmen.

Hintergrund für die Maßnahmen ist der jüngste miserable Geschäftsabschluss von Furukawa. Das Unternehmen machte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettoverlust von 3,4 Milliarden Yen (29,4 Millionen Euro). Das hört sich im Vergleich zu manch anderen Geschäftszahlen nach nicht sehr viel an, aber im Jahr zuvor konnte der Kabelhersteller noch 167,4 Milliarden Yen (1,4 Milliarden Euro) an schwarzen Zahlen schreiben. Der Umsatz ging um 7 Prozent auf 771,4 Milliarden (6,7 Milliarden Euro) Yen zurück und der operative Gewinn brach gar um 82 Prozent auf 10,7 Milliarden Yen (92 Millionen Euro) ein.

Vergangenes Jahr bangten in Deutschland insgesamt 900 Lucent-Mitarbeiter um ihre Stelle. Rund 140 Arbeitsplätze konnten durch den Verkauf des Augsburger Werks an Furukawa Electric gerettet werden. (anw)