Eine Million aktive Anschlüsse: Telekom feiert Glasfaser-Meilenstein

Die Telekom treibt den Glasfaser-Ausbau weiter voran. Von acht Millionen möglichen Anschlüssen sind jetzt eine Million aktiv.

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Telekomzentrale Bonn

(Bild: juerginho/Shutterstock.com)

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Die Telekom feiert eine Million aktive Glasfaseranschlüsse. Der Sprung in den siebenstelligen Bereich erreichte sie diese Woche mit einem aktivierten Anschluss in Halle an der Saale. Das Unternehmen garniert die Verkündung mit einer kleinen Nutzungsübersicht: Die Anwendung, die im Festnetz der Telekom am zurzeit meisten genutzt wird, sei YouTube. Danach kämen Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime und Disney Plus. Die iCloud nimmt den ersten Platz bei den Uploads ein.

Die Zahl der Haushalte, die einen reinen Glasfaser-Anschluss von der Telekom erhalten können, beträgt dabei zurzeit rund acht Millionen, ein Ziel, das sich die Telekom bis Ende des Jahres 2023 selbst gesteckt hatte – 2,5 Millionen theoretische Anschlüsse kamen allein 2023 dazu. Nach einer aktuellen Marktanalyse von Dialogconsult und VATM ist die Telekom damit für rund die Hälfte der 16,2 Millionen Glasfaseranschlüsse verantwortlich, die Bürger beziehen können. Nur die Hälfte dieser Anschlüsse gelangt jedoch bis zum oder sogar in das Gebäude. Die andere Hälfte fällt in die Kategorie Homes Passed – die Anschlussleitung ist also nicht mit dem Gebäude verbunden, sondern läuft in maximal 20 Metern Entfernung am Grundstück vorbei. Nur 4,2 Millionen der Anschlüsse werden tatsächlich genutzt – eine Million davon nun also im Netz der Telekom.

Konkurrenten der Telekom verstehen es etwas besser, ihre Glasfaser auch tatsächlich an den Kunden zu bringen: Ihre Take-up-Rate liegt bei 35,6 Prozent, die der Telekom erst bei 13,9 Prozent. Das liegt an einem anders ausgerichteten Geschäftsmodell: Sie sind meist regional engagiert und starten den Ausbau erst bei einer ertragreichen Mindestquote an Buchungen. Die Telekom verzichtet beim Ausbau hingegen häufig auf die Fertigstellung der Anschlüsse und steigert somit den Homes-Passed-Anteil.

Hinzu kommt der Vorwurf des strategischen Doppelausbaus: Anfang 2023 wandten sich Netzbetreiber in einem Brandbrief an die Politik, in dem sie beklagten, dass die Telekom bestehende Glasfaserstrukturen in Ballungsgebieten wie Köln einfach überbaute. Dafür bezog sie auch staatliche Fördergelder, die im Zuge der Gigabit-Strategie bereitstanden. Die wären in strukturell schwächeren, ländlichen Gebieten aber sinnvoller zum Einsatz gekommen, so das Ergebnis einer Studie Ende 2023, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragt hatte. Der Deutschlandchef der Telekom hält die Beschwerden der Mitbewerber hingegen für maßlos übertrieben. "Wir sollten auch keinen Elefanten aus der Überbau-Maus machen", sagte Srini Gopalan.

(kki)