Elektroauto: Daimler-Truck-Chef nennt Abhängigkeit von China bei Akkus "extrem"

Daimler-Truck-Chef Martin Daum findet problematisch, dass der Batteriemarkt bei Patenten, Vorprodukten und Materialien zu 80 Prozent von China dominiert wird.

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Daimler-Truck möchte nicht nur mithilfe eigener Batteriewerke die Abhängigkeit von China verkleinern, sondern auch mit brennstoffzellenelektrisch angetriebenen Lkw. Das Bild zeigt ein Versuchsfahrzeug bei der Betankung mit Wasserstoff.

(Bild: Daimler)

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Daimler-Truck-Chef Martin Daum äußert sich besorgt über die Dominanz Chinas bei der Batterietechnologie. Es bestehe eine extrem hohe Abhängigkeit von China, sagte Daum der Deutschen Presse-Agentur. "Chinesische Firmen haben bereits die Patente, die Vorprodukte und die Rohmaterialien", sagte Daum. Der Weltmarkt werde zu 80 Prozent von China dominiert. "Ich halte es immer für schwierig, wenn man von einem einzelnen Land abhängig ist."

"Auch wir werden sicherlich mit Partnern eine eigene Batterieproduktion aufbauen, wenn auch ein bisschen später als die Pkw-Firmen", sagte Daum. Bei den Kooperationen stünden im Zweifel chinesische Patente dahinter, und selbst wenn man die Batterien selbst produziere, fehlten immer noch die Vorprodukte.

Daum schlägt vor, die Abhängigkeit bei Batterien auch durch eine breiter gestreute Abhängigkeit beim Import des Energieträgers Wasserstoff zu verringern. "Wir werden nie energieautark sein. Deutschland hat schon immer einen Großteil seines Energiebedarfs importiert – warum sollte das gerade bei grüner Energie plötzlich anders sein. Wasserstoff lässt sich aus vielen Quellen beziehen", sagte Daum. Bei der Technologie und der Energieerzeugung wäre man unabhängig von einem einzelnen Land.

Daimler Truck will in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts Serienfahrzeuge mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb verkaufen. Die Akkus dieser Art von Elektro-Lkw dienen als Pufferspeicher und fallen entsprechend deutlich kleiner aus.

(fpi)