Elektroauto Porsche Taycan: Modellpflege bringt höhere Effizienz mit neuem Akku

Der Porsche Taycan gehörte 2019 dank 800-Volt-Batterie zu den am schnellsten ladenden E-Autos. Den Vorsprung soll er halten, wie die Modellpflege zeigt.

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Porsche Taycan

(Bild: Porsche)

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Als der Taycan neu herauskam, gehörte sein Batteriekonzept mit 800 Volt zu den am schnellsten ladbaren am Markt. Um den Vorsprung zu halten, hat Porsche sein erstes batterieelektrisches Auto einer Modellpflege mit Fokus auf die Batterietechnik unterzogen. Effizienz, Reichweite, Alltagstauglichkeit und Komfort profitieren davon. Die Fahrleistungen wurden nebenbei auch verbessert.

Feinarbeiten am Batteriemanagement hat Porsche beim Taycan seit seiner Erscheinung 2019 schon mehrfach durchgeführt. Die aktuelle Beschleunigung der Ladekapazität bedeuten allerdings einen Sprung im Vergleich zu den graduellen Verbesserungen der vergangenen Jahre. Dazu bedurfte es einer neuen Batterie, die Porsche als Option anbietet.

Die Batterie hat jetzt einen Brutto-Energieinhalt von 105 statt 93 kWh und bleibt dabei dennoch etwas leichter, wie Porsche sagt. Die Modelle sind bei der Überarbeitung immerhin nicht deutlich schwerer geworden. Der nun als "Performance Plus" bezeichnete Energiespeicher besteht aus 33 Einzelmodulen, die insgesamt 396 Pouch-Zellen zusammenfassen. Die Zellchemie beruht auf einem Mengenverhältnis 8:1:1 von Nickel, Mangan und Kobalt statt des bisherigen von 6:2:2. Porsche verspricht damit eine Reichweite im WLTP von bis zu 678 Kilometer je nach Karosserie- und Ausstattungsvariante. Das sind um bis zu 175 Kilometer oder 35 Prozent mehr als bisher und bedeutet in der Praxis weniger Ladestopps für die gleiche Strecke. Mehr Effizienz verspricht auch eine um mehr als 30 Prozent von 290 auf bis zu 400 kW erhöhte Leistung bei Verzögerungen aus hohen Geschwindigkeiten. Berücksichtigt wird sie in einer überarbeiteten Rekuperationsstrategie.

Porsche Taycan (7 Bilder)

Wenig Änderungen an der Karosserie, großer Umbau in der Batterie – das macht die Modellpflege des Porsche Taycan besonders.
(Bild: Porsche )

Dazu kommt eine Verkürzung der Ladezeit durch eine höhere Stromaufnahme des neuen Speichers. So erreicht der Taycan jetzt 320 kW an DC-Ladesäulen mit 800 Volt, unter optimalen Bedingungen sind das 50 kW mehr als bisher. Porsche konnte gleichzeitig die Dauer der hohen Stromaufnahme deutlich verlängern und verspricht eine unter Bestbedingungen bis zu fünf Minuten dauernde Ladeleistung von über 300 kW. In Verbindung mit der weiterentwickelten Batterietechnik setzt der Hersteller einen modifizierten Pulswechselrichter mit entsprechend angepasster Software ein.

Porsche schreibt heute: "Je nach individuellem Fahrprofil kann die erforderliche Ladezeit von zehn auf 80 Prozent SoC (State of Charge, Ladezustand) gegenüber dem Vorgängermodell dadurch bis zur Hälfte reduziert werden. Beim Taycan der ersten Generation beträgt die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent SoC bei 15 Grad Celsius Batterietemperatur 37 Minuten. Bei gleichen Rahmenbedingungen benötigen die modellgepflegten Taycan lediglich 18 Minuten trotz höherer Batteriekapazität". Dank einer weiterentwickelten Vorkonditionierung soll das alles bis zu einem gewissen Maß auch bei niedrigen Temperaturen gelten. Zu den Verbesserungen zählt nämlich auch ein überarbeitetes Thermokonzept und eine Wärmepumpe "der nächsten Generation".

Der Basis-Taycan leistet 60 kW mehr als bisher, der Taycan Turbo S bei aktivierter "Launch Control" 140 kW mehr. Das Topmodells erreicht nun 700 kW. Man wird es beim Fahren höchstwahrscheinlich nicht bemerken, doch die Werte zeigen die höhere Leistung, wenn Taycan und Taycan Turbo S als Sportlimousinen die 100-km/h-Marke aus dem Stand nun in 4,8 Sekunden erreichen. Das ist 0,6 beziehungsweise 0,4 Sekunden schneller als bei ihren Vorgängern.

Mit der neuen Funktion "Push-to-Pass" im Rahmen des optionalen Sport Chrono-Pakets ermöglicht die Performance-Batterie Plus (nicht für Taycan und Taycan Sport Turismo 2WD sowie Taycan 4 Cross Turismo) auf Knopfdruck je nach Modell für zehn Sekunden eine Mehrleistung von bis zu 70 kW. Das künftig mindestens 101.500 Euro teure Einstiegsmodell leistet nun maximal 300 kW. Der Taycan 4S erreicht bis zu 400 kW, der Taycan Turbo maximal 650. Das mindestens 211.300 Euro teure Spitzenmodell Porsche Taycan Turbo S Cross Turismo liegt bei kurzfristig 700 kW.

Sowohl der Komfort als auch die Bandbreite der wählbaren Fahreinstellungen stellt die künftig für alle Modelle serienmäßige adaptive Luftfederung sicher. Das für die Allradversionen erhältliche aktiv regelnde Fahrwerk soll einen noch weiteren Spagat zwischen Komfort und Fahrdynamik ermöglichen. Seine Steuerung erlaubt es, die Karosserie unter allen Fahrbedingungen weitgehend parallel zur Fahrbahn zu halten.

Optisch halten sich die Änderungen in engen Grenzen, so hat Porsche die Frontschürze leicht geändert und montiert neue LED-Matrixscheinwerfer, das leicht geänderte Lichtband mit illuminiertem Schriftzug am Heck dürfte nur Spezialisten auf den ersten Blick auffallen. Überarbeitet wurden die Anzeigen, doch auch hier sind es betont vorsichtige Retuschen an einem bereits zu Recht bewährten Konzept.

(fpi)