Elektroautos: Renault-Chef rechnet mit sinkenden Kosten
Renault will Elektroautos günstiger herstellen und anbieten. Dafür baut das Unternehmen seine interne Struktur radikal um.
- Martin Franz
- mit Material der dpa
Der am wenigsten teure Renault Twingo E-Tech kostet derzeit 28.000 Euro. Das ist für einen Kleinstwagen ein stolzer Preis, aber der Twingo gehört zu den wenigen E-Autos, deren Listenpreis bei unter 30.000 Euro liegt. Die Kosten müssen runter, sowohl für die Kunden als auch für die Hersteller. Renault will dafür seine interne Struktur umbauen.
Renault befindet sich derzeit im Wandel und will sich in mehrere eigenständige Teile aufgliedern. Die Elektroauto- und Softwaresparte Ampere soll noch im zweiten Halbjahr 2023 abgespalten und anschließend an die Börse gebracht werden. Zuletzt hatte es geheißen, der "Initial Public Offering", also das erste öffentliche Angebot des Papiers an der Börse, werde im ersten Halbjahr 2024 erfolgen. "Mit unserer E-Sparte Ampere werden wir nicht nur die Kosten eines E-Autos weiter senken können, sondern auch die Fixkosten unseres Unternehmens", sagte Renault-Markenchef Cambolive in einem Interview mit dem Fachmagazin Autogazette. Zugleich werde Renault den Absatz steigern und die Vertriebskosten senken können.
R5: Basismodell für unter 30.000 Euro
Von den sinkenden Kosten verspricht sich Cambolive für Renault eine höhere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt für elektrisch angetriebene Fahrzeuge, was sich für die Kunden vor allem bei den Preisen bemerkbar machen soll. Der Konzern arbeite daran, ein Elektroauto für 25.000 Euro anzubieten, berichtete Cambolive. Die elektrisch betriebene Neuauflage des R5 solle zudem weniger als 30.000 Euro kosten. Ab etwa 25.000 Euro soll auch der VW ID.2 angeboten werden. Seine zu erwartenden Derivate von Skoda und Seat werden vermutlich leicht darunter liegen.
Steigende Verkaufszahlen
Cambolivein rechnet für das Gesamtjahr 2023 mit höheren Absatzzahlen für Elektroautos. "Seit Beginn des Jahres stellen wir eine zunehmende Nachfrage nach Elektroautos fest", sagte er. Deshalb gehe er für Renault auch in 2023 von einem Zuwachs bei den Elektroautos aus. Zudem verbessere sich das Angebot von Halbleitern. Der Chip-Mangel hatte auch bei Renault zu langen Wartezeiten durch Produktionsausfälle geführt.
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(mfz)