Vertragskündigung wegen Broadcom: Schluss der Dell-VMware-Kooperation

Als Dell 2021 VMware in die Unabhängigkeit entließ, sollte ein Vertrag beide Unternehmen eng aneinander binden – auch aus Kundensicht. Das ist jetzt vorbei.

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(Bild: Shutterstock/Igor Golovniov)

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Dell hat seinen Spezialvertrag mit VMware gekündigt – mit dem Verweis auf die Übernahme des Virtualisierungsanbieters durch Broadcom. Der Vertrag existierte seit dem Jahr 2021 und sollte die Verbindung beider Hersteller aufrechterhalten. In erster Linie verkaufte Dell seine Server zusammen mit den VMware-Produkten im Paket.

Zum Hintergrund: Als Dell EMC Ende 2015 für 67 Milliarden US-Dollar übernahm, handelte es sich um den bis dahin größten Firmenaufkauf in der IT-Geschichte. Und mit EMC wechselte auch VMware den Besitzer. Allerdings blieb VMware als eigenständiges Tochterunternehmen bestehen – und weil es mit Tracking-Aktien an der Börse blieb, konnte Dell 2018 hierauf für seine finanzielle Konsolidierung inklusive der eigenen Rückkehr an die Börse bauen.

Als es dann 2021 zur Trennung kam, schlossen Dell und VMware einen Vertrag ab, der beide Unternehmen sowie deren Produkte auch in Zukunft eng verknüpfen sollte. Dieser ist öffentlich einsehbar – für Kunden bedeutete dies allerdings vor allem, dass sie ihre Hardware und hierauf abgestimmte Software im Paket von Dell kaufen konnten. Entsprechend verwiesen beide Anbieter von Beginn an sowohl auf technische als auch monetäre Vorteile für die Kunden.

Jedoch enthielt der Vertrag ebenfalls die Klausel, dass die Unternehmen ihn kündigen dürfen, falls eine der Seiten von einem Dritten übernommen wird. Entsprechend ist der Verweis auf Broadcom in der Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht auch notwendig. Offen bleibt allerdings, inwiefern der rapide Umbau des Produktportfolios von VMware unter dem neuen Eigner die enge Kooperation ohnehin zur Makulatur hätte werden lassen – einen Großteil der Virtualisierungsprodukte gibt es künftig nur noch im Abo.

Was das Vertragsende für Dells existierende Kunden bedeutet, ist noch offen. In seiner offiziellen Stellungnahme betont der Anbieter jedoch, dass VMware-Produkte Teil des Dell-Portfolios bleiben sollen. Ferner sei Broadcom ein wichtiger und geschätzter Partner des Unternehmens.

(fo)