Entwicklungsumgebung: Android Studio 2021.1.1 bietet Debugging über WLAN

Neben dem drahtlosen Debugging bringt das Bumblebee-Release der IDE einen neuen Gerätemanager und einen einheitlichen Test-Runner über Gradle mit.

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Ein grüner Android steht vor dem Google-Hauptquartier (Glasgebäude Hintergrund)

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Google hat Android Studio 2021.1.1 veröffentlicht. Die Entwicklungsumgebung für Android-Anwendungen bringt im aktuellen Release vor allem Änderungen für den Build-Prozess sowie für das Debuggen und Testen von Anwendungen. Für Tests setzt er standardmäßig auf den Gradle Test Runner, und das Verteilen und Debuggen von Apps lässt sich über WLAN durchführen. Der Editor bietet zudem eine interaktive Vorschau für Composable Functions.

Beim Vergeben der Versionsnummer hat das Android-Studio-Team nicht den Jahreswechsel vergessen, sondern Android Studio basiert auf der Entwicklungsumgebung IntelliJ IDEA, und die Grundlage für das aktuelle Release ist das im April 2021 veröffentlichte IntelliJ 2021.1.

Als Beinamen setzt Google auf Tiere, die wie einst die Süßigkeiten für Android in alphabetischer Reihenfolge auftreten. Nach dem Polarfuchs (Arctic Fox) im Juli 2021 fliegt das aktuelle als Hummel (Bumblebee), und das nächste Release wird dem Streifenhörnchen gewidmet sein, das im Englischen Chipmunk heißt.

(Bild: Google)

Android Studio 2021.1.1 hat einen neuen Gerätemanager an Bord. Das Fenster ist über View | Tool Windows | Device Manager verfügbar und zeigt sowohl virtuelle als auch physische Geräte an. Letztere lassen sich über Wi-Fi pairen und Erstere nach Bedarf anpassen beziehungsweise hinzufügen.

Das Gerätemanagerfenster zeigt alle verbundenen physischen und virtuellen Geräte.

(Bild: Google)

Mit ADB (Android Debug Bridge) over Wi-Fi lassen sich physische Geräte ab Android 11 drahtlos mit Android Studio verbinden, um Apps zu überspielen und auf Fehler zu untersuchen. Auf dem Endgerät muss dafür der Developer-Modus aktiviert sein. Details zum Verbinden und Aktivieren der Developer-Optionen für unterschiedliche Geräte finden sich in der Dokumentation.

Das Arctic-Fox-Release hat Unit Tests bereits über Gradle durchgeführt. Instrumented Tests, also Testläufe auf physischen Endgeräten oder einem Emulator, liefen aber weiter über den IntelliJ Test Runner. Mit der aktuellen Version setzt Android Studio dafür ebenfalls auf den Gradle Test Runner. Die Änderung soll für konsistente Resultate von einerseits manuellen Tests aus Android Studio und andererseits automatisierten Testläufen im Zuge eines Continuous-Integration-Prozesses sorgen.

Der Profiler bekommt im aktuellen Release einige Ergänzungen. Unter anderem bietet er neuerdings einen Frame Lifecycle mit den Unterbereichen Application, Wait for GPU, Compostion und Frames on display. In Relation zum VSYNC-Verlauf sollen sich die Ursachen für Janks im UI, also eine träge Reaktion der Schnittstelle, leichter erkennen lassen.

Der Profiler stellt neuerdings Details zum Frame-Lifecycle dar.

(Bild: Google)

Der in Arctic Fox eingeführte Layout-Inspector, der eine hierarchische Ansicht der Oberfläche anzeigt, bietet im Bumblebee-Release ebenfalls zusätzliche Funktionen. Zum einen berücksichtigt er nun die Semantic Properties von Compose und zum anderen hat er neuerdings eine Screenshot-Funktion.

Die große Neuerung in Arctic Fox war die Integration von Compose zum Erstellen von Nutzerschnittstellen. Sogenannte Composable Functions definieren dabei die einzelnen Bedienelemente – oder Teile davon. Über @Composable dekorierte Funktionen lassen sich ineinander verschachteln, um letztlich die Oberfläche zu erzeugen. Die Preview der auf diese Weise erstellten UI war im Vorgänger noch statisch.

Bumblebee führt nun eine interaktive Vorschau ein. Die Interaktion ist jedoch nicht mit allen Komponenten des Compose-Layouts möglich. Unter anderem bietet die Vorschau weder Netzwerk- noch Dateizugriffe, und laut Dokumentation sind seine Context-APIs eventuell nicht vollständig verfügbar. Die aktuelle Version bietet auch für Animated Vector Drawables (AVD) eine Vorschaufunktion, die unterschiedliche Hintergründe und Geschwindigkeiten für die Animationen bietet.

Weitere Neuerungen in Android Studio 2021.1.1 lassen sich dem Android-Developer-Blog entnehmen.

(rme)