Erste Satellitenbilder zeigen Zerstörung nach Erdbeben in der Türkei und Syrien

Schon am Tag nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien wurden die ersten Satellitenbilder gemacht. Sie vermitteln einen Eindruck der Zerstörungen.

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Mehrere zerstörte Gebäude in Osmaniye

(Bild: Pléiades Neo © Airbus DS 2023)

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Das betroffene Gebiet ist riesig, das gesamte Ausmaß der Schäden und des Leids noch nicht zu überblicken.

(Bild: UNOSAT)

Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben im Süden der Türkei und in Nordsyrien geben Satellitenbilder einen ersten Eindruck der Zerstörungen, die die Naturkatastrophe auf einem riesigen Gebiet angerichtet hat. So hat Airbus ein Satellitenbild der Großstadt Osmaniye veröffentlicht. Das wurde am gestrigen Dienstag gemacht und umfasst das gesamte Stadtzentrum. Zu sehen sind über das gesamte Areal verteilt eingestürzte Gebäude, teilweise wird deutlich, dass es sich um zerstörte Mietshäuser handelt. Ähnlich ist das Bild im syrischen Latakia. Auch dort sind aus dem Weltall zusammengestürzte Häuser zu erkennen. Beide Städte liegen nicht direkt im am heftigsten betroffenen Gebiet, dass die Situation dort noch viel schlimmer ist, zeigen Berichte vom Boden.

In Osmaniye leben etwa 250.000 Menschen, die Stadt liegt 70 km westlich des Epizentrums des ersten der beiden besonders schweren Erdbeben. Zoomt man in das hochaufgelöste Satellitenbild von Airbus, sieht man immer wieder eingestürzte Häuser. Teilweise ist sogar zu erkennen, wo in den Trümmern augenscheinlich noch Rettungsarbeiten stattfinden. Die syrische Hafenstadt Latakia wiederum ist sogar über 200 km vom Epizentrum des ersten schweren Erdbebens entfernt, aber auch hier hat die Entfernung nicht genug Schutz geboten. Mehrere Häuser sind augenscheinlich eingestürzt. Die Bilder stammen aus vorläufigen Analysen, die für die Vereinten Nationen erstellt werden. Sie sollen unter anderem dabei helfen, die Hilfsmaßnahmen zu koordinieren.

Satellitenaufnahmen des Zerstörungen in der Türkei und in Syrien (16 Bilder)

Osmaniye am 7. Februar (Bild: Pléiades Neo © Airbus DS 2023)

Die zwei schwersten einer ganzen Reihe von Erdbeben haben den Süden der Türkei und den Norden Syriens in der Nacht zum Montag und dann noch einmal gegen Montagmittag erschüttert. Das erste Epizentrum lag nahe der Stadt Gaziantep, das zweite etwa 100 km nördlich davon. Insgesamt kamen bei der Naturkatastrophe mindestens 11.000 Menschen ums Leben, Zehntausende wurden verletzt, viele dürften noch unter eingestürzten Gebäuden begraben liegen. Die Situation vor Ort wird nicht nur durch die winterlichen Temperaturen, sondern vor allem in Syrien auch durch die soziale Situation erschwert. In die Region sind viele Menschen vor den Verheerungen des seit Jahren andauernden Bürgerkriegs in Syrien geflüchtet. Sie haben nur in behelfsmäßigen Behausungen Zuflucht gefunden.

Update

Zahl der Opfer aktualisiert

(mho)