Erholung am Kryptowährungs-Markt: Bitcoin wieder über 20.000 US-Dollar

Nach längerer Seitwärtsbewegung gibt es wieder positive Zeichen beim Handel mit Kryptowährungen. Bitcoin, Ethereum und auch der Dogecoin legten zu.

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(Bild: Shutterstock)

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Beim Handel mit Kryptowährung macht sich nach längerer Seitwärtsbewegung eine Erholung bemerkbar. Mit derzeit rund 20.500 US-Dollar erreicht der Bitcoin wieder ein Kursniveau wie seit Mitte September. Bereits am Dienstag war die älteste aller Kryptowährungen über die psychologisch wichtige Marke von 20.000 US-Dollar gestiegen

Ethereum legte in den vergangenen sieben Tagen um rund 20 Prozent zu und notiert aktuell bei etwas über 1500 US-Dollar. Auch andere Kryptowährungen zogen an, der Dogecoin etwa um fast 30 Prozent. Daten der Analysehäuser Coinmarketcap und Coingecko zeigten auch zumindest zeitweise wieder eine Marktkapitalisierung der erfassten Kryptowährungen von über einer Billion US-Dollar. Von den Höchstständen des vergangenen Jahres ist das aber immer noch weit entfernt.

"Es ist die Hoffnung auf eine Drosselung des Tempos im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed, was den Risikoappetit zum Leben erweckt", sagte Timo Emden, Analyst bei Emden Research, der Deutschen Presseagentur. Anleger würden daher sowohl bei Aktien als auch bei Kryptowährungen zugreifen. Eine nachhaltige Trendwende sei aber nicht in Sicht.

Ebenfalls könnten auch Äußerungen von Rostin Behnam, Chef der US-Aufsichtsbehörde CTFC für positive Marktsignale gesorgt haben. Die Behörde reguliert die Future- und Optionsmärkte in den USA. Laut Bericht von Fortune sprach sich Behnam am Dienstag dafür aus, dass Bitcoin und Ether als "Commodity" einzustufen seien und damit der Aufsicht seiner Behörde unterlägen. Der Begriff Commodity umfasst an der Börse handelbare Handelswaren, wie etwa Rohstoffe und Erzeugnisse der Landwirtschaft.

Zuvor hatte der Chef der Finanzaufsicht SEC, Gary Gensler, erklärt, dass Ethereum mit seinem Wechsel zu Proof of Stake eigentlich wie ein Wertpapier zu regulieren sei, also dem Bereich seiner Behörde unterliege. In der Kryptoszene wird die CTFC als der freundlichere Regulierer gesehen. Eine Gesetzgebung, die Kryptowährung verbindlich einstuft, ist in den USA aber noch in der Schwebe.

Beim Dogecoin dürfte auch der Aspekt hinzukommen, dass Tesla-Chef Elon Musk ankündigte, die Übernahme von Twitter am Freitag einzutüten. Musk hatte sich in der Vergangenheit mehrfach öffentlich für Dogecoin ausgesprochen und damit auch das eine oder andere kurzlebige Kursfeuerwerk losgetreten. Offenbar hofft die Community nun wieder auf Ähnliches. Pläne für Twitter mit Kryptowährungsbezug ließ Musk bislang aber nicht durchblicken.

Die Zinserhöhungen wichtiger Notenbanken hatten die Kryptowährungen seit Jahresbeginn ähnlich wie die Tech-Aktien mächtig unter Druck gebracht. Noch im März hatte der Bitcoin mehr als 40.000 Dollar gekostet. Dazu kommen Inflationssorgen und allgemeine Rezession, die Investoren zurückhaltend machen. Zuletzt sind an den Finanzmärkten die Spekulationen gestiegen, dass die Fed künftig ihr Zinserhöhungstempo verringern könnte. Diese Erwartungen wurden durch die am Dienstag veröffentlichten schwachen US-Konjunkturdaten untermauert.

(axk)