Erneut das Gyroskop: Weltraumteleskop Hubble nach Inaktivität wieder in Betrieb

Fast eine Woche lang war das Weltraumteleskop Hubble wieder außer Betrieb, weil ein Gyroskop fehlerhafte Werte gemeldet hat. Es ist nicht das erste Mal.

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Hubble, die Erde im Hintergrund

(Bild: NASA)

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Das Weltraumteleskop Hubble hat eine neuerliche Zwangspause beendet und sechs Tage, nachdem es sich selbstständig in den Sicherheitsmodus heruntergefahren hat, wieder den Betrieb aufgenommen. Das hat die US-Weltraumagentur jetzt mitgeteilt und versichert, dass das Instrument insgesamt in gutem Zustand sei. Zudem ergänzt die NASA, dass das Weltraumteleskop weiterhin alle drei Gyroskope benutze, um seine Ausrichtung zu bestimmen. Eines davon hatte zum wiederholten Male falsche Werte geliefert und damit die jüngste Betriebspause ausgelöst. Alle wissenschaftlichen Instrumente des Geräts seien jetzt wieder im Einsatz und es werden wieder wissenschaftliche Daten gesammelt, schreibt die NASA.

Dass das Weltraumteleskop erneut den Betrieb eingestellt hat, hat die NASA Ende der vergangenen Woche publik gemacht. In den Sicherheitsmodus gewechselt war das Instrument bereits am 23. April. Die fehlerhaften Werte, die das ausgelöst haben, stammten der NASA zufolge von ebenjenem Gyroskop, das Mitte November einen mehrwöchigen Ausfall von Hubble verantwortet hat. Die Verantwortlichen bei der NASA suchen trotzdem nach einer Lösung und wollen auf das Bauteil vorerst nicht verzichten. Sollten die Störungen aber nicht behoben werden können, kann das Weltraumteleskop Hubble notfalls auch mit einem einzigen Gyroskop betrieben werden. Das würde dann die Feinausrichtung übernehmen, nachdem es anderweitig grob ausgerichtet wird.

Hubble wurde 1990 mit dem Space Shuttle Discovery ins All gebracht. Gleich am Anfang war deutlich geworden, dass der 2,4 Meter große Hauptspiegel des Instruments so fehlerhaft war, dass er keine viel bessere Bildqualität ermöglichte als bodengebundene Teleskope. 1993 folgte deswegen eine Reparaturaktion mit dem Space Shuttle Endeavour, bis 2009 kamen vier weitere Wartungsmissionen hinzu. Bei der letzten wurden sechs neue Gyroskope installiert, um das Instrument damit präzise auf Forschungsobjekte auszurichten. Drei davon sind inzwischen ausgefallen, die restlichen funktionieren noch. In den vergangenen Jahren haben sich die technischen Probleme des revolutionären Instruments gehäuft und deutlich gemacht, wie altersschwach die Technik inzwischen ist.

(mho)