Facebook-Konzern: Russland setzt Pressechef von Meta auf Fahndungsliste

Facebook und Instagram sind in Russland gesperrt, Meta ist als "extremistisch" eingestuft. Nun wurde bekannt, dass nach dem Pressechef sogar gefahndet wird.

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Schild vor Zentrale von Meta

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Das russische Innenministerium hat den Pressesprecher von Meta auf eine Fahndungsliste gesetzt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf eine Liste gesuchter Personen, die von Russlands Regierung verwaltet wird. Dort heißt es demnach, dass nach Andy Stone persönlich unter einem Artikel des russischen Strafgesetzbuchs gefahndet wird. Details dazu gibt es demnach nicht. Gleichzeitig sei aus dem Eintrag in der Fahndungsliste ersichtlich, dass Stone wiederholt auf dieser Liste gelandet ist. Einem russischen Medienbericht zufolge, war er im Februar 2022 erstmals zur Fahndung ausgeschrieben worden. In dem Monat hat Russland die vollständige Invasion der Ukraine begonnen und den Krieg gegen das Land damit drastisch ausgeweitet.

Der Konflikt zwischen dem hinter Facebook und Instagram stehenden Konzern und Russland geht auf eine Entscheidung von Meta nach der russischen Invasion zurück. Im März 2022 hatte der Konzern bekannt gegeben, Aufrufe zur Gewalt gegen russische Soldaten in einigen Staaten bis auf Weiteres nicht mehr zu sanktionierten. Aufrufe, wie "Tod den russischen Eindringlingen" würden deshalb jetzt nicht gesperrt, heißt es in einem Beispiel. Medienberichten zufolge sollten sogar Aufrufe zur Tötung des russischen Präsidenten Wladimir Putin und seines belarussischen Amtskollegen Aljaksandr Lukaschenka zeitweilig erlaubt werden – außer sie sind zu spezifisch. Nur Aufrufe zur Gewalt gegen russische Zivilisten und Zivilistinnen seien weiter untersagt.

Facebook und Instagram waren in Russland daraufhin als "extremistische Organisationen" verboten worden. Die damals in dem Land schon nicht mehr frei und nur noch mithilfe von VPN-Software zugänglichen Dienste fallen in dem Land damit seitdem unter die gleiche Kategorisierung, nicht nur wie die radikalislamistischen Taliban und der IS, sondern auch die Zeugen Jehovas und die "Anti-Korruptions-Gesellschaft" (FBK) des Regimekritikers Alexei Nawalny. Nicht betroffen ist dagegen der ebenfalls von Meta angebotene Messenger WhatsApp. Wenige Wochen später war Meta-Chef Mark Zuckerberg dann auf unbestimmte Zeit die Einreise in die Russische Föderation untersagt worden. Stone hat sich zu dem Fahndungsaufruf bislang nicht geäußert.

(mho)