Facebook Messenger wird öfter verschlüsseln​, Bilder weniger komprimieren

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird in Messenger-Chats mit 2 Teilnehmern zur Voreinstellung. Das ist Teil der "größten Verbesserungen, seit es Messenger gibt".​

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Messenger-Logo auf Smartphone

(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

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Facebook führt bei seinem Messenger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Basis des Signal-Protokolls ein. Nach der Ankündigung durch Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat das Unternehmen inzwischen weitere Details veröffentlicht. So umfassend automatisch wie bei Signal oder Whatsapp wird der Schutz der Privatsphäre damit allerdings nicht. Denn die automatische Verschlüsselung gilt nur für Unterhaltungen und Gesprächsverbindungen mit genau zwei Teilnehmern.

Bei Gruppenchats bleibt es optional, muss also von den Teilnehmern ausdrücklich aktiviert werden. Auf dieser Basis bietet der Messenger Verschlüsselung bereits seit 2016. 2019 stellte Konzernchef Mark Zuckerberg dann in Aussicht, Verschlüsselung beim Messenger zur Voreinstellung zu machen. Jetzt ist es endlich so weit.

Die Umstellung erfolgt schrittweise, wird also nicht alle Chats gleichzeitig erreichen. Facebook weist darauf hin, dass die Umsetzung "geraume Zeit" in Anspruch nehmen kann.

Auch in anderen Bereichen möchte der Messenger mit Signal gleichziehen. Optional ist fortan die Übermittlung von Lesebestätigungen. Zudem erhalten Chat-Teilnehmer eine Viertelstunde Zeit, abgesetzte Nachrichten zu korrigieren. Teilnehmer können Missbrauch dieser Funktion an Meta melden, geben damit aber auch den Inhalt früherer Versionen der Mitteilung preis. Selbstlöschende Mitteilungen, die nur in verschlüsselten Chats möglich sind, verschwinden fortan einheitlich nach 24 Stunden; sollte das Gegenüber mit dem Empfangsgerät selbst einen Screenshot anfertigen, solle der andere Teilnehmer darüber informiert werden.

Bei der Bildqualität übertragener Fotos und Videos bessert Facebook ebenfalls nach. Das könnte aber noch Monate dauern. Die Verbesserung wird erst einmal mit einer kleinen Nutzerschar ausprobiert. Schneller verfügbar wird die Möglichkeit, erhaltene Sprachnachrichten schneller abzuspielen. Die Wiedergabe soll zudem nicht mehr unterbrochen werden, wenn der Anwender von der Messenger-App wegnavigiert.

Facebook beschreibt die Änderungen als "das größte Bündel an Verbesserungen" seit Messenger 2011 eingeführt wurde. Nähere Angaben zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sowie der Verschlüsselung lokal gespeicherter Nachrichten macht der Datenkonzern in zwei neuen Dokumenten.

(ds)