Fairphone Fairbuds: In-Ears mit Wechselakku​

Hartnäckig weigern sich Hersteller, In-Ears mit austauschbaren Akkus auszustatten. Dabei könnte es so einfach sein, wie Fairphone mit den Fairbuds zeigt.​

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Produktfoto Fairbuds

(Bild: heise online/rbr)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Robin Brand

Die Fairphone Fairbuds sind mehr als einfach nur ein Paar neuer In-Ear-Kopfhörer. Mit ihrem wechselbaren Akku sind sie ein Unikum auf dem In-Ear-Markt – und ein Blick in die Zukunft. Schließlich verpflichtet die EU demnächst alle Hersteller, In-Ear-Kopfhörer mit wechselbaren Akkus auszustatten.

Fairphone zeigt mit den 150 Euro teuren Fairbuds, dass keine grundlegend neue Bauform nötig ist, um einen leicht austauschbaren Akku in Ladecase und Ohrhörern unterzubringen. Die Fairphone-In-Ears ähneln äußerlich zum Beispiel den Bose QuietComfort Earbuds II oder den Logitech Zone True Wireless. Trotz Wechselakku sind die Fairphone-Kopfhörer gemäß IP54 gegen Spritzwasser und Staub geschützt.

Der austauschbare Akku der Fairphone Fairbuds sitzt in einer Schublade unterhalb eines Silikonbändchens. Der Austausch ist mit wenigen Handgriffen erledigt.

(Bild: heise online/rbr)

Die Fairbuds sind Fairphones zweiter In-Ear-Versuch, nachdem der gleichnamige Vorgänger ohne wechselbaren Akku erschienen war. Der Akku der In-Ears sitzt im knubbeligen Gehäuse hinter den Treibern und lässt sich ohne Werkzeug austauschen. Dazu muss man lediglich ein Silikonband vom Gehäuse schieben und ein darunter liegendes Schubfach öffnen. Zwei Akkus und zwei Silikonbändchen verkauft Fairphone für insgesamt 10 Euro. Neue Silikonbänder bräuchte es dabei gar nicht. Im Test überstanden sie mehrere Akkuwechsel unbeschadet. Die 50 mAh fassenden Knopfzellen des Typs LIR1054 kann man alternativ auch bei verschiedenen Versandhändlern ab 1 Euro ordern.

Auch der Akku der Ladeschale lässt sich wechseln, nachdem eine Schraube gelöst ist. Dieser 500-mAh-Akku kostet 13 Euro. Außerdem sind das Gehäuse der Ladeschale (13 Euro) und das Innenleben, das Elektronik und Ladebuchse beherbergt, erneuerbar (40 Euro). Mit diesem Ansatz steht Fairphone relativ allein da – abgesehen von ein paar Crowdfunding-Versuchen und Speziallösungen wie die Shure SE215 True Wireless. Die Akkus der allermeisten In-Ears kann man allenfalls mit viel Bastelgeschick austauschen und auch nur, falls man einen passenden Ersatzakku auftreiben kann. Für die Herstellung der Kopfhörer verwendet Fairphone nach eigenen Angaben unter anderem 100 Prozent recycelte Kunststoffe und fair gewonnenes Gold und Kobalt.

Auch andere Kopfhörer-Hersteller dürften sich die Fairbuds genau anschauen: Denn schon bald macht die EU austauschbare Batterien für In-Ears verpflichtend. Grundlage dafür ist die kürzlich in Kraft getretene Batterieverordnung. Nach einer 42-monatigen Übergangsphase dürfen Hersteller In-Ears ab 2027 in der EU nur noch mit Wechselakku auf den Markt bringen.

Weniger überzeugend als die Bauform fällt der erste Hörtest aus. Die Fairbuds legen eine starke Betonung auf den Bassbereich, der im Vergleich zu Apple AirPods Pro, Bose QuiteComfort oder Sony WF-1000XM5 aber recht kraftlos klingt. Die Höhen vernachlässigen die Fairbuds und klingen deswegen ziemlich dumpf. Auch ähnlich teure In-Ears wie die Creative Aurvana Ace machen das deutlich besser. Inwiefern unsere Vorab-Exemplare klanglich dem Serienmodell entsprechen, hat uns Fairphone bislang nicht beantwortet. Ein ausführlicher Test folgt.

Fairphone gibt die Laufzeit der Buds mit fünf bis sechs Stunden an, im Case steckt Saft für bis zu 20 weitere Betriebsstunden. Die Fairbuds kommunizieren mit Abspielgeräten per Bluetooth 5.3 (AAC, SBC) und halten per Multipoint Verbindung zu zwei Quellen gleichzeitig. Fairphone gibt drei Jahren Garantie auf die Kopfhörer.

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(rbr)