Ferngesteuerte "Roboter-Ratten"

Wissenschaftler der "State University of New York" haben Ratten mit Hilfe von im Gehirn implantierten Elektroden aus mehreren hundert Metern Entfernung über einen Testparcours gelenkt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Wissenschaftler der State University of New York haben Ratten mit Hilfe von im Gehirn implantierten Elektroden aus mehreren hundert Metern Entfernung über einen Testparcours gelenkt. Sanjiv Talwar und Kollegen berichten über das Experiment in der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature (Talwar, S. K. et al. Rat navigation guided by remote control. Nature, 417, S. 37).

In das Gehirn von fünf Versuchstieren implantierten die Wissenschaftler jeweils drei Elektroden: Zwei Elektroden stimulierten eine Gehirnregion, die normalerweise von den linken oder rechten Barthaaren der Nagetiere angeregt wird, und die dritte Elektrode befand sich am Belohnungszentrum des Gehirns. Zudem trugen die Ratten eine Art Rucksack, in dem sich Batterien und ein Empfangsgerät befanden, mit dem die Forscher Impulse an das Hirn des Nagetiers geben konnten. Anschließend wurden die Tiere trainiert, auf einen Impuls von der linken oder rechten Elektrode in die jeweils angegebe Richtung zu laufen, was mit einem Impuls an das Belohnungszentrum belohnt wurde. Ziel der Forschung ist es, die Tiere so exakt zu steuern, dass sie -- wie "biologische Roboter" oder "Biosensoren" -- etwa nach verschütteten Erdbebenopfern suchen könnten.

Siehe auch Telepolis: Ratbots (wst)