Fernsehbranche zeigt Google die kalte Schulter

Das noch junge Google TV stößt in den USA weiter auf heftigen Widerstand in der Fernsehbranche. Nach den vier großen Networks bleibt der Schirm nun auch bei Inhalten von Viacom dunkel.

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Googles TV-Internet-Hybrid findet keine Freunde in der Fernsehbranche. Nachdem die vier großen Networks dem Suchmaschinenanbieter bereits die kalte Schulter gezeigt hatten, bleibt das Google TV nun auch bei Online-Inhalten von Viacom dunkel. Das darf als weiterer schwerer Rückschlag für das bisher eher glücklose Projekt gelten: Keine Daily Show mehr, kein Colbert Report, kein South Park.

Mit Viacom verliert Google TV attraktive Inhalte: Zu dem Medienkonzern gehören unter anderem die Sender Comedy Central, MTV, VH1 und Nickelodeon – das ist viel Programm für die junge Zielgruppe. Viacom steht mit Google ohnehin auf Kriegsfuß. Nachdem eine Milliardenklage gegen Googles Video-Tochter Youtube im Sommer 2010 abgewiesen worden war, will der Medienkonzern nun in Berufung gehen. Damit geht ein Prozess, dem in der Branche Signalwirkung beigemessen wird, in die nächste Runde.

Der Internetkonzern hatte Google TV Anfang Oktober vorgestellt. Der Dienst ist derzeit in den USA mit einem Fernseher sowie einem Blu-ray-Player von Sony und einer Settop-Box von Logitech erhältlich. Bereits kurz nach dem US-Start hatten die Sender-Networks ABC, CBS und NBC beschlossen, ihre im Internet abrufbaren Serien für Google-TV-Geräte zu blocken. Wenig später zog mit Fox auch das vierte Network nach. (vbr)