Fotografie-Rückblick 2022: Das Kamerajahr des Umbruchs

Spiegellos gewinnt, Kompakte sind tot, Filmen wird immer wichtiger. Dahinter stecken anhaltende Trends bei Technik und Einsatz von Kameras. Ein Überblick.

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Die Fujifilm X-T5 vereint zwei Trends: Moderne APS-C-Kamera mit 40 Megapixeln und Retro-Design samt vieler mechanischer Bedienelemente.

(Bild: c't Digitale Fotografie)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Nico Ernst
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Die ganz großen Neuvorstellungen gab es bei Kameras 2022 nicht – dafür haben sich aber viele bestehende Trends verfestigt. Das hat nicht nur technische Gründe.

Das Paradebeispiel für all das ist Nikons erste voll auf Berufsfotografen ausgerichtete Spiegellose, die Z9. Die wurde schon im Oktober 2021 angekündigt, konnte im November vorbestellt werden und war sofort restlos ausverkauft. Wer sie dann im Dezember 2021 bestellte, sollte sie erst 2023 erhalten. Viele dieser Vorbestellungen sind zwar inzwischen abgearbeitet, dennoch ist die Kamera erst seit Herbst 2022 auch in Europa recht gut verfügbar.

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Hier griff allem Anschein nach ein Effekt, der auch bei andern Technikprodukten in der Pandemie zuschlug: Die Nachfrage übertrifft das Angebot und die Produktionskapazitäten können nicht schnell genug erhöht werden. Canon führte zeitweise sogar Listen von schlecht verfügbaren Produkten und nannte Wartezeiten von bis zu sechs Monaten. Sowohl Nikon als auch andere Hersteller gaben in ihren Quartalsberichten unumwunden zu, dass die Lieferketten anhaltend gestört waren und vor allem Teile von Zulieferern nicht schnell genug beschafft wurden konnten.